Planungsdokumente: Gemeinde St. Annen - vhb B-Plan 4 (Sondergebiet Erdbau - Lohnunternehmen - Landwirtschaft)

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Inhaltsverzeichnis

Verordnung - Text Teil B

Bestand

Die Betriebsstätte Heim liegt im Bösbüttler Koog im Osten der Gemeinde Sankt Annen.

Es handelt es sich um einen Komplex von mehreren Gebäuden und Lagerflächen, der im Westen an die Landesstraße 149 grenzt und ansonsten von landwirtschaftlichen Flächen komplett umschlossen ist.

Bereits seit dem 18. Jahrhundert bewirtschaftet die Familie Heim die Hofstelle, aus dem ehemals rein landwirtschaftlichen Betrieb hat sich seit 1954 jedoch ein überregional tätiger Erdbaubetrieb entwickelt. Das Unternehmen HEIM GmbH führte zunächst Erdbauarbeiten im landwirtschaftlichen Bereich sowie Lohnarbeiten aus. In den vergangenen Jahrzehnten kamen des weiteren Klärtechnik, Wegebau, Abbrucharbeiten und andere Dienstleistungen im Bereich des Erdbaus hinzu. Wenngleich der Erdbaubetrieb heute großen Raum auf dem Betriebshof einnimmt, wird auf der Hofstelle auch noch eine Landwirtschaft mit 30 Tieren und 24 ha Land betrieben. Entsprechend wurden im Bestand einige vormals rein landwirtschaftlich genutzte Flächen und Gebäude zu Büroräumen und Maschinenstellplätzen um- bzw. mitgenutzt und zusätzlich im Jahr 2010 eine Maschinenhalle errichtet.

Bedarfe

Durch das beständige Wachstum bei der HEIM GmbH besteht akuter Bedarf nach einer weiteren Maschinenhalle. Derzeit besteht der Maschinenpark aus 14 Hydraulikbaggern, 6 Tiefladern, 3 Lkw, 2 Pontonbaggern, sowie diversen Kippern und Zugmaschinen, für die schon heute die vorhandenen Unterstandkapazitäten (siehe auch Abb. 3) nicht ausreichend sind. Viele Randbereiche und Kleinflächen wurden aufgrund der Platznot zu Lagerflächen umfunktioniert, sodass sowohl Material als auch Maschinen über den gesamt Betriebshof verteilt sind und lediglich noch Fahrwege freigehalten werden können.

Um diese langfristig nicht tragbare Situation zu lösen muss eine neue, große Offenlagerfläche geschaffen werden, um insbesondere Schüttgut und Baumaterialien zentral und geordnet unterbringen zu können. Bisher frei stehende Maschinen und Maschinenteile sollen hingegen in einer neuen Maschinenhalle untergebracht werden um die zunehmend komplexere Technik besser vor Witterungseinflüssen zu schützen. Entsprechend muss die HEIM GmbH möglichst zeitnah eine weitere Halle errichten.

Durch den beständig gewachsenen Maschinenpark hat auch die Werkstatt auf dem Betriebshof ihre Kapazitätsgrenze überschritten. Entsprechend ist auch hier ein Neubau erforderlich um den Maschinenpark weiter instand halten zu können, das bestehende Werkstattgebäude kann dann als Unterstand nachgenutzt werden.

Zum Jahr 2020 fand ein Generationswechsel im Unternehmen statt. Die HEIM GmbH wird nunmehr entsprechend der erweiterten Geschäftsfelder von zwei Geschäftsführern und einer Geschäftsführerin geleitet. Da die Geschäftsfelder des Unternehmens die ständige, kurzfristige Anwesenheit der Betriebsleiter erfordern, besteht zudem ein Bedarf an zwei Betriebsleiterwohneinheiten. Die derzeit einzige vorhandene Wohneinheit besteht im Hauptgebäude und wird vom ehemaligen Geschäftsführer, der noch einige Zeit im Betrieb mitarbeiten wird, als „Altenteiler“ bewohnt.

Planung

Die Betriebsleiterwohnungen sollen nördlich des kleinen Waldstücks entstehen, wo bis vor dem Abbruch vor wenigen Jahren bereits ein Wohnhaus bestand. Durch den hier bestehenden alten, flachen Deichkörper, der im Bereich des geplanten Sondergebietes in ca. 50m Entfernung von der Landesstraße verläuft, ist diese Fläche im Vergleich zur östlich anschließenden gegrüppten Grünlandfläche (Verlandungsbereich einer Wehle) gut bebaubar. Gebäude angrenzender Hofstellen nördlich und südlich liegen ebenfalls auf diesem Deichkörper, der in etwa 35 m Entfernung parallel zur Straße verläuft. Konkret ist der Bau von zwei freistehenden Wohnhäusern mit einer Grundfläche von jeweils etwa 150 m² geplant sowie zweier, jeweils an die Baukörper angebauten Garagen.

Der Hallenneubau soll in südlicher Erweiterung an die bestehende Maschinenhalle realisiert werden, da der hier anzutreffende Baugrund einen Hallenneubau mit kurzen Wegen zum Betriebshof zulässt.

Der Neubau der Werkstatt soll auf dem zentralen Betriebshof nördlich der Gartenfläche realisiert werden. Aktuell lagern hier noch Schüttgüter und Maschinenteile.

Schüttgüter und witterungsunempfindliches Baumaterial soll zukünftig auf der neu zu schaffenden Offenlagerfläche im Osten des Plangebietes zentralisiert gelagert werden.