Planungsdokumente: Gemeinde St. Annen - vhb B-Plan 4 (Sondergebiet Erdbau - Lohnunternehmen - Landwirtschaft)

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Inhaltsverzeichnis

Verordnung - Text Teil B

Basisszenario

Die Gemeinde St. Annen befindet sich im Naturraum Marsch. Erst die Eindeichung der Eider und Anlage offener Entwässerungssysteme sowie eines Pumpwerkes ließen ganzjährig nutzbares Festland entstehen. Das Relief der Gemeinde ist dementsprechend flach und schwankt größtenteils im Bereich von -1 bis +1 m NN und somit als gering zu bezeichnen. Die Flächen müssen für die Ackernutzung intensiv entwässert werden. Daher sind in der Umgebung und innerhalb des Plangebietes Grüppen und Entwässerungsgräben vorhanden. Das Landschaftsbild ist durch die intensive Landwirtschaft geprägt. Weithin sichtbar sind lediglich die Eiderquerung der Landesstraße L156 in Form einer Stahlbrücke (Eiderbrücke, Entfernung 1.600 m nördlich) und Hochspannungsmasten in knapp 1000 m Entfernung in östlicher Richtung. Das Plangebiet sticht durch seine kompakte und dichte Bebauung heraus, welche stark in Großgrün eingebettet ist. Innerhalb des Plangebietes befinden sich eine kleinräumige Waldfläche, Einzelbäume, Gehölzreihen und rundum bewachsene kleine Stillgewässer sowie private Grünflächen. Knicks sind in der Umgebung nur vereinzelt vorhanden, dadurch ist das Plangebiet weithin sichtbar. Die umgebenden Flächen sind aufgrund des ebenen Reliefs sowie der eher niedrigen Wuchshöhe der Ackerpflanzen und des sehr geringen Vorkommens von strukturgebenden und landschaftsprägenden Elementen weit überschaubar. Lediglich angrenzend befindet sich ebenfalls ein Grundstück mit größerer Bebauung (landwirtschaftliche Hallen), welches von Großgrün umgeben ist. Die nächste Bebauung findet sich erst in ca. 160 m Entfernung in nordwestlicher Richtung vom nördlichen Rand des Plangebietes aus gemessen. Eine Biogasanlage befindet sich nördlich etwa 700 m entfernt.

Auf Grund der zwar anthropogenen Überprägung allerdings mit historischem Ausdruck und des Vorhandenseins von Gehölzstrukturen, Großgrün und Kleingewässervorkommen hat das Plangebiet für das Schutzgut Landschaft und Landschaftsbild eine mittlere Bedeutung.

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes

Baubedingt

Die Baustelleinrichtung und die Baumaschinen (Kräne) führen zu einer lediglich temporären visuellen Störung des Orts- und Landschaftsbildes.

Anlage- und betriebsbedingt

Die zusätzlichen Flächenversiegelungen durch Bebauung führen zu einer grundsätzlichen Veränderung. Die beiden Wohneinheiten werden an der Landesstraße L149 auf der Grünlandfläche errichtet und werden durch das kleinräumige Waldgebiet im Süden von der vorhandenen Bebauung getrennt. Durch die zusätzlichen vorhandenen Gehölzreihen am östlichen und nördlichen Rand der Grünlandfläche werden auch diese Wohneinheiten eingebettet sein, sodass sie nur von der Landesstraße einzusehen sind. Die Werkstatt und die Maschinenhalle sowie die Freilagerfläche werden in die bestehende gewerbliche Bebauung eingebunden, sodass sich das Plangebiet nur behutsam und von außen nur wenig wahrnehmbar verändert. Blickbeziehungen von der Landesstraße L149 zu der Eiderbrücke werden nicht verstellt.

Maßnahmen zur Vermeidung, Verhinderung und Verringerung

Die strukturgebenden und landschaftsbildprägenden Gehölze bleiben erhalten, die neuen Gebäude, die innerhalb des rahmenbildenden Großgrüns geplant sind, werden bestmöglich integriert.

Ergebnis: In der Gesamtbetrachtung sind im Hinblick auf das Schutzgut Landschaft und Landschaftsbild die Umweltauswirkungen, die sich durch den Bebauungsplan ergeben, als gering einzustufen.