Planungsdokumente: Gemeinde St. Annen - vhb B-Plan 4 (Sondergebiet Erdbau - Lohnunternehmen - Landwirtschaft)

Sie können an dieser Stelle Einsicht in die Dokumente des Verfahrens nehmen.

Inhaltsverzeichnis

Verordnung - Text Teil B

Basisszenario

Grundwasser

Das Plangebiet liegt außerhalb von Trinkwasserschutz- und Trinkwassergewinnungsgebieten. Es befindet sich im Bereich des „Grundwasserkörpers DESH_Ei15 Eider / Treene – Marschen und Niederungen“. Dieser ist sowohl hinsichtlich seines chemischen als auch seines mengenmäßigen Zustandes nicht gefährdet. Im Plangebiet ist davon auszugehen, dass das Grundwasser rund 1 m unter Flur und geringer ansteht. Das oberflächennahe Grundwasser ist im Bereich der Marsch meist versalzen. Für die Trinkwassergewinnung werden daher tiefer liegende Grundwasserleiter genutzt. Die nächstgelegene Grundwasserentnahmestelle befindet sich ca. 7 km östlich bei Süderstapel (2509 WW Süderstapel).

Oberflächenwasser

Innerhalb des Plangebietes befinden sich mehrere Gewässer:

  • zwei Stillgewässer, naturnah künstlich angelegte Teiche, jeweils größer 200 m²
  • ein Straßenseitengraben im Westen und ein Entwässerungsgraben im Osten des Plangebietes, Biotoptypenschlüssel FGx
  • ein naturnahes lineares Gewässer größer 100 m² mit Röhrichtbestand breiter als 2 m, mittig südlich der privaten Grünfläche, gesetzlich geschütztes Biotop, Biotoptypenschlüssel FLr
  • naturnahes lineares Gewässer südlich des vorhandenen Wohnhauses

Niederschlagswasser

Das Niederschlagswasser der offenporigen Hofflächen kann i.d.R. an Ort und Stelle versickern. Überschüssiges Oberflächenwasser wird seitlich in die offenen Vegetationsflächen abgeleitet. Das Dachwasser der Gebäude wird den vorhandenen offenen Wasserflächen zugeführt.

Das Plangebiet ist von mittlerer bis hoher Bedeutung für den Erhalt des Schutzgutes Wasser.

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes

Baubedingt

Die Baustelleneinrichtung führt wegen Verdichtungen zur Reduzierung der Grundwasserneubildungsrate. Zudem ist durch den Einsatz von Baumaschinen eine Schadstoffbelastung/ -eintrag (Benzin, Diesel, Öl) zu besorgen. Unfälle könnten zu evtl. Kontaminationen führen.

Im Zuge der Bebauungstätigkeiten werden Baumaschinen eingesetzt, die den Boden verdichten und bei Umsetzung der Planung wird Boden versiegelt werden. Dies verringert die aufgrund der Feinporigkeit geringe Wasserdurchlässigkeit, die Wasserspeicherfähigkeit, die Filtereigenschaften und die Grundwasserneubildungsrate. Eventuell ist eine Wasserhaltung bei Erstellung der Fundamente notwendig.

Anlage- und betriebsbedingt

Bei Umsetzung der Planung wird Boden versiegelt werden. Dies verringert die aufgrund der Feinporigkeit geringe Wasserdurchlässigkeit, die Wasserspeicherfähigkeit, die Filtereigenschaften und die Grundwasserneubildungsrate. Der Umgang mit werkstattspezifischen Materialien wie Ölen, Fetten, Lösungsmitteln etc. könnte durch unsachgemäßem Umgang zu Verunreinigungen führen.

Maßnahmen zur Vermeidung, Verhinderung und Verringerung

Eine Reduzierung des Versiegelungsgrades kann die Eingriffe minimieren.

Zur Minimierung der Auswirkungen der Planung auf das Schutzgut Wasser tragen folgende Maßnahmen und Festsetzungen bei:

  • Verwendung eines Sickerpflasters bzw. Schotterungen für die Hof- und Lagerflächen
  • Versickerung von unbelastetem Niederschlagswasser

Der Umgang mit wasser- und bodengefährdenden Stoffen ist gemäß den guten fachlichen Praktiken durchzuführen. Eventuelle Verunreinigungen sind umgehend ordnungsgemäß zu beseitigen.

Ergebnis: Von einer nachhaltigen Beeinträchtigung des Schutzgutes Wasser ist aufgrund der genannten Minimierungsmaßnahmen und des Nichteingriffs in die bestehenden Oberflächengewässer nicht auszugehen.