Planungsdokumente: Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 5 der Gemeinde Güby für den Bereich "Louisenlund - westlich der Hauptallee"

Sie können an dieser Stelle Einsicht in die Dokumente des Verfahrens nehmen.

Inhaltsverzeichnis

Begründung

3.5 Verkehrliche Erschließung

Der Bereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 5 wird über die Straße 'Schlagtor' erschlossen. Straßenbauliche Maßnahmen sind im Plangebiet nicht vorgesehen. Die Anwohnerstellplätze (v.a. für die Hauseltern) und die Stellplätze für die Angestellten werden im Bebauungsplan nicht gesondert festgesetzt. Diese können bedarfsgerecht innerhalb der Sondergebietsfläche zur Verfügung gestellt werden. Weitere Detaillierungen hierzu erfolgen über den Vorhaben- und Erschließungsplan.

Durch das Plangebiet verläuft ein wassergebundener Weg, der u.a. auch der Erschließung der angrenzenden Waldflächen und des Gartendenkmals dient. Dieser soll in seiner Lage und seiner Beschaffenheit nicht wesentlich verändert werden.

3.6 Ver- und Entsorgung

Im Rahmen des integrierten Quartierskonzeptes Louisenlund wurde ein umfassendes Energiekonzept sowohl für die bestehenden als auch für die geplanten Gebäude ausgearbeitet und in Teilen bereits umgesetzt. Die Stiftung Louisenlund hat ein Nahwärmekonzept / Quartierslösung zur Beheizung der Neubauten und einiger Bestandsgebäude erstellt. Inzwischen sind bereits 17 Gebäude an das neu geschaffene eigene Nahwärmenetz mit den entsprechenden Speichersystemen angeschlossen. Die Pelletheizung, die westlich der Mehrzweckhalle errichtet wurde, soll mit Pellets, die aus Bioabfall (Gras, Grünschnitt, Laub, Seegras und Pflanzenabfällen) hergestellt sind, betrieben werden. Für die Nutzung durch das Internat Louisenlund ist der Bau einer Produktionsanlage für die BtE-Pellets im Kreis Rendsburg-Eckernförde geplant.

Das Gebiet wird entsprechend des Bedarfes von der Schleswig-Holstein Netz AG mit Strom versorgt.

Die Versorgung mit Trinkwasser wird durch den Wasserbeschaffungsverband Mittelschwansen sichergestellt.

Die Ableitung des Schmutzwassers erfolgt im Trennsystem in die Kläranlage der Stadt Schleswig.

Für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 5 „Louisenlund – westlich der Hauptallee“ in der Gemeinde Güby wurde von der Ingenieurgesellschaft Nord GmbH aus Schleswig ein Regenwasserkonzept nach ARW-1 erstellt. Das oberflächig ablaufende Niederschlagswasser der Internatsgebäude wird wie bei den bestehenden Gebäuden in die Teiche des westlich angrenzenden Waldes geleitet, wo es versickert und verdunstet. Für darüber hinaus befestigte Flächen wird folgende textliche Festsetzungen getroffen: „Wege und Stellplätze werden in wassergebundener Bauweise oder mit Pflaster mit dichten Fugen ausgeführt.“ Das hier ablaufende Regenwasser wird in der Fläche versickert. Als Resultat dieser Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen bleibt die Wasserhaushaltsbilanz weitgehend erhalten (Fall 1).

Die Müllabfuhr obliegt dem Kreis Rendsburg-Eckernförde und wird von privaten Unternehmen wahrgenommen. Auf die Satzung der Abfallwirtschaftsgesellschaft Rendsburg-Eckernförde mbH wird verwiesen.

Der Feuerschutz wird in der Gemeinde Güby durch die ortsansässige Freiwillige Feuerwehr gewährleistet. Die Löschwasserversorgung ist entsprechend den Vorgaben des Arbeitsblattes W 405 des DVGW sicherzustellen.

3.7 Denkmalschutz

Der Garten Louisenlund ist seit 1971 als Denkmal gem. § 8 des Denkmalschutzgesetzes (DSchG) von Schleswig-Holstein eingetragen. Er wird vom Landesamt für Denkmalpflege Kiel neben dem Schlosspark Eutin und dem Schleswiger Neuwerkgarten bei Schloss Gottorf als national bedeutsamer Garten und damit in der höchsten Schutzkategorie eingestuft. Das Gartendenkmal besteht neben den geschützten Einzelobjekten auch aus einem Gesamtbereich (siehe nachfolgende Abbildung).

Neben dem Gartendenkmal steht im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 5 auch das Lindenhaus unter Denkmalschutz. Es ist davon auszugehen, dass bei diesem Kulturdenkmal der Genehmigungstatbestand nach § 12 Abs. 1 Ziffer 3 DSchG vorliegt.

Besonders geschützt ist auch die unmittelbar angrenzenden Hauptallee.

Die Untere Denkmalschutzbehörde geht von einer unmittelbaren Betroffenheit mit Genehmigungstatbestand nach § 12 (1) Ziffer 1 DSchG folgender Kulturdenkmale aus:

  • Lindenhaus
  • Park (Gründenkmal)

Auszug aus dem Gesamtplan des Gartendenkmals Louisenlund (2016)

Von Bedeutung können auch zukünftig entfallende Bäume sein, nämlich dann, wenn sie denkmalrelevant sind. Hierzu wird u. a. auf den Bestandsplan von Jacobs & Hübinger aus dem Jahr 1999 verwiesen. Im Übrigen soll die DIN 18920 (Baumschutz) schon in der Planungsphase und bei der Bauausführung beachtet und umgesetzt werden. Zur Vermeidung von Beeinträchtigungen der Stämme, des Astwerks und des Wurzelraumes der Großbäume ist darauf zu achten, dass im Kronen-Traufbereich der Bäume

  • keine baulichen Anlagen errichtet werden,
  • keine Stützmauern, Gartenmauern oder Zäune errichtet werden,
  • keine Abgrabungen oder Aufschüttungen erfolgen und
  • keine Maschinen, Geräte oder Materialien abgestellt / gelagert werden (auch nicht kurzfristig).

Geschützt sind die Wirkung von Kulturdenkmalen in Ihrer Umgebung und die optischen Bezüge zwischen den Kulturdenkmalen und der Umgebung. Durch die Überplanung soll es nicht zu Störungen des Erscheinungsbildes von Kulturdenkmalen und ihres städtebaulichen Zusammenhanges kommen, so dass ihre jeweilige besondere Wirkung geschmälert würde. Nach dem DSchG soll der Eindruck (Zeugnischarakter, Ausstrahlung und Dokumentationswirkung) von Kulturdenkmalen nicht wesentlich beeinträchtigt werden.

Die überplante Fläche befindet sich in einem archäologischen Interessengebiet. Bei der überplanten Fläche handelt es sich daher gem. § 12 Abs. 2 S. 6 DSchG um Stellen, von denen bekannt ist oder den Umständen nach zu vermuten ist, dass sich dort Kulturdenkmale befinden. Erdarbeiten in diesen Bereichen bedürfen demnach der Genehmigung des Archäologischen Landesamtes.

Denkmale sind gem. § 8 Abs. 1 DSchG unabhängig davon, ob sie in der Denkmalliste erfasst sind, gesetzlich geschützt.

Das Archäologische Landesamt stimmt der vorliegenden Planung zu. Da jedoch zureichende Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass im Verlauf der weiteren Planung in ein Denkmal eingegriffen werden wird, sind gem. § 14 DSchG archäologische Untersuchungen erforderlich.

Gemäß § 15 DSchG gilt: Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung.

Archäologische Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit.