2.1.8 Landschaftsplanung 1998 der Gemeinde Barsbüttel
Die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde Barsbüttel sind im Rahmen der aktuellen Darstellungen des Flächennutzungsplans von 1977 und des Landschaftsplans von 1998 weitgehend ausgeschöpft. Um dem weiteren Bedarf an Wohnbau- und Gewerbeflächen nachkommen zu können, plant die Gemeinde eine vorausschauende Neuordnung und Vorbereitung zukünftiger Flächenentwicklungen. Zu diesem Zweck hat sie die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes und die 1. Fortschreibung des Landschaftsplans beschlossen.
Um die Belange der Umwelt in den Planungsprozess einzustellen, wird für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans eine Umweltprüfung gemäß § 2 Abs. 4 BauGB durchgeführt, deren Ergebnisse im Umweltbericht als gesonderte Teile der Begründung des Flächennutzungsplans dargelegt werden.
Naturraum
Barsbüttel liegt im Naturraum Schleswig-Holsteinische Geest, und zwar hauptsächlich in der Untereinheit Hamburger Ring und teilweise (im Osten) in der Lauenburger Geest. Als wesentliches Merkmal kann die geringe natürliche Ertragsfähigkeit der vorwiegend sandigen Böden hervorgehoben werden. Im westlichen Teil des Gemeinderaums wurden die naturräumlichen Gegebenheiten der Geest durch die Bebauung umgestaltet und zurückgedrängt.
Raumnutzungen
In Barsbüttel ist die Landwirtschaft die prägende Nutzungsart im Gemeindegebiet. Die Besiedelung konzentriert sich auf vier Schwerpunkte mit dem Ortsteil Barsbüttel und den weiteren Ortsteilen Willinghusen, Stemwarde und Stellau. Der Waldanteil ist mit 3% sehr gering. Von Bedeutung ist der Kiesabbau, wodurch eine Vielzahl an Abbaugruben entstanden sind. Viele der Standorte stellen nach ihrer Verfüllung Altablagerungen unterschiedlicher Gefährdungsgrade dar.
Rechtliche Bindungen und planerische Vorgaben
Ein Großteil der Gemeindefläche ist derzeit als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Darüber hinaus gibt es in Barsbüttel zwei geschützte Landschaftsbestandteile und verschiedene gesetzlich geschützte Biotope (vor allem Knicks sowie einzelne kleinflächige Biotope). Im Rahmen der Bauleitplanung wurde eine Vielzahl an Ausgleichsflächen festgesetzt, die sich vor allem im Umgebungsbereich des Ortsteiles Barsbüttel konzentrieren.
Der Regionalplan stellt für das Gemeindegebiet Regionale Grünzüge (nördlich des Ortsteils Barsbüttel sowie im Umgebungsbereich von Stemwarde) sowie Gebiete mit besonderer Bedeutung zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems mit der Bedeutung als Schwerpunktbereich (Oberlauf der Glinder Au, mit Stellauer Bach und Langeloher Graben) und als Nebenverbundachse (Niederung von Stellau und Stellauer Graben, Fließgewässer bei Langelohe) dar.
Abiotische Standortfaktoren
Im Gemeindegebiet herrschen entsprechend der Lage im Naturraum Schleswig-Holsteinische Geest sandige und lehmige Böden relativ geringer natürlicher Ertragsfähigkeiten vor. Haupt¬gewässer sind die Fließgewässer Glinder Au, Stellauer Bach und Langeloher Graben im Osten der Gemeinde sowie die Barsbek im Westen. Hinzu kommen mehrere aus ehemaligen Kiesgruben entstandene Gewässer, Fischteiche und Kleingewässer. Das Gemeindegebiet ist schwach reliefiert, die Niederungen der größeren Fließgewässer sind sichtbar in das Gelände eingeschnitten.
Lebensräume der Pflanzen- und Tierwelt
Vorherrschende Biotopstruktur ist in Barsbüttel die Feldflur mit einem überwiegend engmaschigem Knicknetz. Als hochwertigste Biotoptypen sind die Feuchtflächen der Niederungsbereiche mit Feuchtgrünland und Bruchwaldbereichen, mehrere relativ kleinflächige Wälder sowie große Ruderalflächen auf ehemaligen Kiesabbauflächen zu nennen. Den natürlichen Bodenverhältnissen entsprechend ausgebildete Trocken- oder Magerbiotope sind nur selten anzutreffen.
Den Biotopstrukturen entsprechend bietet der Raum vorrangig Lebensraum für gehölzbrütende Vogelarten und in Teilräumen für Vögel der Offenlandschaft. Hinsichtlich der Säugetiere sind aufgrund der großräumigen kulturellen Nutzung und nur weniger kleinräumiger Biotope vorwiegend allgemein verbreitete Arten zu erwarten. Amphibienlebensräume gibt es wenige, allerdings bieten einige Gewässer auch Potenzial für gefährdete Arten.
Landschaft
Hinsichtlich des Landschaftsbildes werden große Räume der freien Landschaft durch eine gut ausgeprägte Knicklandschaft gebildet. Von besonderer Bedeutung sind mehrere große Niederungsbereiche.
Mensch
Aufgrund der Lage im Hamburger Randbereich wird dem Gemeindegebiet eine überörtliche Funktion als Erholungsraum zugeschrieben. Die landschaftliche Ausstattung eignet sich vor allem für die Nah- und Feierabenderholung. Schwerpunkte der Erholungsnutzung liegen in den Umgebungsbereichen der einzelnen Ortsteile und hier insbesondere nördlich der Ortslage Barsbüttel. Bedeutende Störeinflüsse für die Anwohner bilden die beiden Autobahnen BAB A 1 und BAB A 24 sowie weitere übergeordnete Verkehrsräume mit ihren weiträumig wahrnehmbaren Lärmemissionen.