4. Änderung des Flächennutzungsplans "Solarpark Westensee -Eichenallee"

Verfahrensschritt

Auswertung Öffentlichkeit

Zeitraum

Beteiligung beendet 

durchführende Organisation

Amt Achterwehr

Planungsanlass

k.A.

Ansprechperson

Es wurde keine Ansprechperson benannt.

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Sie sehen hier die Stellungnahmen, die von Beteiligten zu diesem Verfahren eingereicht und zur Veröffentlichung freigegeben wurden, nachdem der Verfahrensträger dem zugestimmt hat.

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Stellungnahme #1001

Verfasser*in: Privatperson
Eingereicht am:

Ich spreche mich als Bürgerin von Westensee ausdrücklich gegen den Bau einer riesigen PV-FFA in Westensee entlang der Eichenallee aus. Der Eingriff in das Landschaftsbild wäre massiv, ich sehe den Erholungswert und die Artenvielfalt unserer Naturlandschaft dadurch stark bedroht. Wir sind stolz darauf, in einem Naturpark zu leben und genießen das jeden Tag aufs Neue. Der Wert dieser Natur, dieser Landschaft, darf nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Solarparks gehören nicht in Naturparks, sondern in Gerwebegebiete, entlang Autobahnen, auf Dächer.

Naturparke sind geschaffen worden, um großräumige Kulturlandschaften, die aus Naturschutzgründen sowie wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung sind, zu pflegen, zu entwickeln oder wiederherzustellen. Jeder Naturpark repräsentiert dabei eine einzigartige Landschaft mit ihrem besonderen Erscheinungsbild.'' Hinter diesem Leitbild des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) verbirgt sich ein hoher Anspruch, der sich teilweise in den Naturparkerklärungen als Verpflichtung zum, "Pflegen, Schützen und Entwickeln" widerspiegelt. Doch dieser Wert unserer Landschaft, unserer Natur geht verloren, wenn wir ihn für wirtschaftliche Interessen opfern. Welchen Stellenwert hat die Auszeichnung „Naturpark“ denn überhaupt, wenn selbst so große Industrieanlagen wie PV-FFA in riesiger Ausdehnung und Windparks hier inzwischen genehmigt werden? Das Land degradiert sich damit seine eigenen Auszeichnungen zu einer reinen Tourismusetikette (oder noch nicht einmal mehr das, denn wer möchte in einer industriell geprägten Landschaft noch Urlaub machen - da bucht man doch direkt lieber eine CO2-intensive Flugreise…)

Das Westenseegebiet hat eine besonders hohe Erholungsfunktion für die Anwohner der Anliegergemeinden, aber auch als Naherholungsgebiet v.a. aus dem Raum Kiel. Durch den Bau von einer riesigen PV-FFA mit 59 ha würde sich das Landschaftsbild extrem verändern. Wir haben nur 6 Naturparke in Schleswig-Holstein, und diese müssen weiterhin frei von Windrädern und PV-Anlagen bleiben.

Stellungnahme #1000

Verfasser*in: Privatperson
Eingereicht am:

Gegen die von der Gemeinde Westensee anlässlich des ebenfalls von der Gemeinde beschlossenen Entwurfs zum vorhabenbezogenen B-Plan 18 (Solarpark Eichenallee) beschlossene 4.Änderung des Flächennutzungsplans möchte ich Einspruch erheben:

Aus den umfangreichen Erläuterungen und Begründungen, welche im Planverfahren von den zuständigen Instanzen dargelegt wurden und auf die von den planenden Büros weitgehend eingegangen worden ist, wird deutlich, dass das Vorhaben einen erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft bedeutet, welcher sehr sorgfältig abgewogen werden muss.

Der Gemeinderat hat die Beschlüsse mit denkbar knapper Mehrheit verabschiedet und sich über alle im Laufe des Planungsprozesses vorgetragenen Bedenken hinweggesetzt.

In der Schlussphase der Planung wurde das Planungsgebiet kurzerhand ohne öffentliche Beteiligung um rund 10ha gegenüber den ursprünglichen Veröffentlichungen vergrößert. Dieser Umstand muss in der Abwägung berücksichtigt werden, zumal es sich um Größenordnungen handelt, welche die Fläche von gleich mehreren örtlich üblichen Neubaugebieten in Anspruch nimmt.

Hinweggesetzt hat sich die Gemeinde Westensee vor allem über jegliche Planungsgrundsätze, die im Regionalplan und dem erst im September 2021 beschlossenem Erlass zur Regulierung großflächiger PV-Freiflächenanlagen der Landesregierung sorgfältig erarbeitet worden ist.

Vor rund 13 Jahre wurde vom Kreis Rendsburg-Eckernförde ein Gutachten zur Erweiterung des Naturparks Westensee/Oberes Eidertal erstellt. Man hatte damals die Idee, den Naturpark Westensee bis an die Autobahnen im Dreieck Neumünster/Rendsburg/Kiel zu erweitern. Eine Idee, die -genauso wie die regenerativen Energien- ein nachhaltiger Beitrag für den Umweltschutz sein sollte.

Aus landschaftsplanerischer Sicht ist die Inanspruchnahme der Flächen beidseitig der Eichenallee zwischen Bossee und Schönhagen für PV-Freiflächenanlagen und Windräder nicht vertretbar. Es handelt sich um eine großflächig unbelastete Kulturlandschaft, die aufgrund ihrer Besonderheit (eiszeitliche Endmöräne mit ausgesprochen reizvoller Topographie inclusive eingelagerter Biotopelemente) im westlichen Schleswig-Holstein ihresgleichen sucht. Planerisch wäre es besser, in SH Gebiete hierfür zu finden, die bereits durch anthropogene Einflüsse beeinträchtigt sind und nicht Gegenden zu zerstören, welche für die nachhaltige Entwicklung für Naturschutz und Erholung prädestiniert sind. Die Flächen liegen zudem im Naherholungsbereich der Städte Kiel und Kronshagen mit rund 300.000 Einwohnern.

Unter diesem Aspekt sind mir die erfolgten Stellungnahmen aus den Referaten der Stadt- und Regionalplanung im Innenministerium unverständlich. Man weiß doch ganz genau, wie schwerwiegend der geplante Eingriff in die Landschaft von Westensee ist.

In den Stellungnahmen und in den vorgeschlagenen Maßnahmen oder Forderungen zum Entwurf des Bebauungsplanes ist der Aspekt des Schutzgutes ‚Landschaftsbild‘ von den beteiligten Behörden sehr kurz gekommen: die Inanspruchnahme von rund 59 ha unbelasteter reizvoller Landschaft ist Grund genug, dieses große Vorhaben in dieser Landschaft generell abzulehnen.

Das Plangebiet besteht aus diversen Kuppen mit einer Höhe von bis über 40 m über NN. Die angrenzenden Strassen liegen in deutlich tiefer gelegenen Bereichen ( 15-20 m üNN) Im Bereich Westensee gibt es Erhebungen von 60 bis 80 Metern, von denen aus die geplanten Solarflächen aus kilometerweiter Entfernung sichtbar sind (beispielsweise von der L48 Bereich ‚Annentaler Berg‘ und ‚Tüteberg‘. Die geplanten Maßnahmen zur Kaschierung der eingezäunten PV-Flächen (mehrreihige Pflanzung mit heimischen Gehölzen) bewirken nicht die Minimierung oder Ausschaltung der optischen Fernwirkung an den genannten Stellen und sie führen sogar zusätzlich dazu, dass der Horizont der Landschaft für den beispielsweise an der Schönhagener Allee und der Bosseer Straße entlangfahrenden Radler oder Autofahrer geschweige denn Wanderer noch eingeschränkt wird.

Die Inanspruchnahme der Flächen ist bei Berücksichtigung der Fernwirkung um ein Vielfaches höher als das errechnete Planungsgebiet. Auch das muss in der Abwägung bedacht werden. Diese Landschaft ist aufgrund ihrer bewegten Topographie einfach nicht für das geplante Vorhaben geeignet. Das Vorhaben wirkt sich negativ auf den Naturpark Westensee aus.

Ein Kriterium für die Abwägung ist auch -wie die Landwirtschaftskammer geäußert hat- die Hochwertigkeit der landwirtschaftlichen Ackerböden. Das Argument des Eigentümers mit ‚der relativen Minderwertigkeit’ aufgrund des Reliefs ‚schwer zu bearbeitenden’ großen Ackerschläge ist nicht stichhaltig.

Ohne auf die zahlreichen Argumente pro und contra Rücksicht zu nehmen -diese sind in bei den zuständigen Stellen sicher hinreichend bekannt- bitte ich die Landesplanungsbehörde, die von mir vorgetragenen erheblichen Bedenken in der endgültigen Abwägung zu berücksichtigen und nicht den kurzlebigen politischen Weisungen zu folgen. Letztlich ist der finanzielle Gewinn für die Gemeinde teuer erkauft und m.E. nicht nachhaltig. Es darf auch angezweifelt werden, die Ertragsprognosen, welche von 100% technischer Leistung ausgehen, wirklich der Wahrheit entsprechen. Die private PV-Anlage auf dem Dach meines Hauses erreicht bei maximaler Besonnung ca. 85% der vom Hersteller angegebenen Leistung.

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