Planungsdokumente: Erneute Veröffentlichung der 9. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Jagel 'Solarpark Selker Weg' für das Gebiet südlich des Selker Weges und nordöstlich der Bahnstrecke Hamburg-Flensburg

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

8.1.2.2. Brutvögel

Auf dem Plangebiet und in der unmittelbaren Nachbarschaft wurden insgesamt 34 Arten erfasst, von denen nur 9 Arten innerhalb der Grenzen des Plangebietes brüteten. Die erfassten Brutvogelarten sind in der nachfolgenden Tabelle 2, die Lage der Brutvorkommen besonders planungsrelevanter Arten in der Abbildung 4 aus dem Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag dargestellt.

Entsprechend der Dominanz von Acker- und Grünlandflächen sind für das Plangebiet am Boden brütende Offenlandarten besonders charakteristisch, von denen mit Kiebitz (zwei Revierpaare) und Feldlerche (1 Revierpaar) zwei, in Schleswig-Holstein als gefährdet eingestufte Arten, auftraten (vgl. Abbildung 4). Weitere Bodenbrüterarten waren Flussregenpfeifer und Fasan, die mit je einem Revierpaar festgestellt wurden.

Weiterhin für das Plangebiet besonders kennzeichnend sind einzelne Gehölzbrüter, die die Knick- und Heckenbestände sowie weitere Gehölze besiedelten. So konnten je ein Revierpaar des in Anhang I der Vogelschutzrichtlinien geführten Neuntöters und des bundesweit gefährdeten Bluthänflings nachgewiesen werden (Abbildung 4). Weitere typische Arten der Halboffenlandschaft waren Dorn- und Klappergrasmücke sowie die Goldammer und Zilpzalp.“

„Die Sumpf- und Ruderalfluren als Sonderstandorte wurden durch Sumpfrohrsänger und Rohrammer besiedelt, die in der westlichen ruderalisierten Sumpfreitgrasflur brüteten.

Alle weiteren in Tabelle 2 aufgeführten Arten wurden in den Wald- und Gehölzbeständen westlich, südlich und östlich des Plangebietes sowie im Siedlungskomplex nordwestlich des Plangebietes erfasst. Unter den Arten finden sich hauptsächlich weit verbreitete und häufige Gehölzbrüter, die verschiedene Gehölzbestände besiedeln, doch treten mit Misteldrossel, Buntspecht, Sperber und Kernbeißer durchaus auch Arten auf, die auf ältere und strukturreichere Waldbestände angewiesen sind. Zur Zugzeit im Frühjahr wurden im Umfeld des Plangebietes Arten wie Waldwasserläufer, Bekassine, Wiesenschafstelze, Wiesenpieper und Waldschnepfe (im Wald) beobachtet. Regelmäßig Nahrungsgäste waren darüber hinaus Mäusebussard, Graureiher und Kolkrabe.

8.1.2.3. Amphibien

„Für die Gruppe der Amphibien liegen im Artkataster des Landes keine Hinweise auf Artvorkommen im Plangebiet vor. Im Gegensatz zu sich südlich anschließenden und westlich der Bahnlinie gelegenen Flächenkomplexe weist das Plangebiet auch keine als Laichhabitat geeignete Gewässer auf. Der im südlichen Plangebiet verlaufende Graben weist infolge fehlender kontinuierlicher Wasserführung keine Habitateignung als Laichgewässer auf. Die intensiv bewirtschafteten Nutzflächen im Plangebiet zeigen ebenfalls keine Habitateignung als Sommerlebensraum für Amphibien auf“.

8.1.2.4. Reptilien

„Der einzige Reptiliennachweis im Plangebiet umfasst ein Altvorkommen der Blindschleiche aus dem Jahr 1975 an der Bahnlinie. Weitere Nachweise beziehen sich auf Blindschleiche, Waldeidechse und Ringelnatter aus 2005 aus einem ehemaligen Abbaukomplex mit Gewässer, Gehölzen und Ruderalfluren, der in etwa 300 m südlich des Plangebietes liegt. Ein aktuelles Vorkommen der Arten ist hier nicht auszuschließen. Ein gelegentliches Auftreten inner- halbinnerhalb des Plangebietes ist allenfalls für Sonderstandorte (Graben, trockene Böschungen, an- grenzendeangrenzende Sumpfflächen) anzunehmen“.

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