Planungsdokumente: Erneute öffentliche Auslegung des Flächennutzungsplanes Barsbüttel 2025 der Gemeinde Barsbüttel

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

5.3. Wohnorte

Die Wohnungsmärkte unterliegen einem kontinuierlichen Veränderungsprozess. Im Zuge demographischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Entwicklungen verändern sich Haushalte, Wohnformen und Bedürfnisse. In der Summe steht auch die Gemeinde Barsbüttel vor neuen und sehr komplexen Herausforderungen.

Bis der Bevölkerungsrückgang in etwa 15 Jahren an Dynamik gewinnt, wird u. a. die Zahl der Haushalte stärker als die der Bewohner wachsen. Mittelfristig besteht noch ein Bedarf an zusätzlichen Wohnungen, seine Befriedigung birgt allerdings die Gefahr, langfristig ein Überangebot zu schaffen.

Die Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte bei gleichzeitiger Abnahme der Mehrpersonenhaushalte (zu viele Einfamilienhäuser) ist noch nicht zu Ende. Die Ursachen der Haushaltsverkleinerung sind u.a. die Veränderung in der Altersstruktur der Bevölkerung und die Folge von Singularisierung oder Kinderlosigkeit.

Der Rückgang in der Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen wird insbesondere auf dem Eigentumsmarkt spürbar, da ca. 50 % der Erwerber dieser Altersgruppe zuzuordnen sind. Die sinkende Nachfrage trifft somit insbesondere die Einfamilienhausstandorte der 1950er, 1960er und 1970er Jahre im Stadtumland. In der Gemeinde Barsbüttel muss es daher vermehrt um die Qualifizierung des Bestandes gehen.

Parallel dazu werden neue Impulse durch ältere Menschen gesetzt. Altersgerechte Wohnformen, der Anschluss an öffentliche Verkehrsnetze und die Möglichkeit zur selbstständigen Versorgung sowie insgesamt eine gewisse Zentralität (wohnungsnahe Infrastruktur) und Dichte (kurze Wege) werden den Wohnungsmarkt im Stadtumland und damit auch in Barsbüttel zukünftig prägen.

Die konkreten Veränderungen sind neben den spezifischen Rahmenbedingungen vor allem von der Größe und Funktion der Gemeinde, ihrer wirtschaftlichen Entwicklung und der demographischen Perspektive sowie von ihren finanziellen Ressourcen abhängig.

Mithin legen der demographische Wandel und dessen Folgen eine maßvolle Ausweisung von Siedlungsflächenerweiterungen und beim Wohnungsneubau nahe. Die Sicherung und Aufwertung des Bestandes (bspw. im Rahmen einer Wohnbaupotenzial-Analyse), ein vielfältiges Wohnangebot, die Stärkung des Zentrums bzw. des Siedlungskerns und die Ausbildung einer eigenständigen Identität sind anzustreben. Die Gemeinde Barsbüttel entspricht mit ihrer Planung den Zielen, die in übergeordneten Planungswerken formuliert werden (siehe Kapitel 2.1).

Ausgangssituation

Wohnbauflächen in Barsbüttel Ort und in den Ortsteilen

In Barsbüttel dominieren gartenbezogene Wohnformen (Eigentum) mit einem hohen Einfamilienhausanteil (ca. 65 %). Die Dichte ist in weiten Teilen gering. Es gibt keine „Villenviertel“. Barsbüttel Ort ist geprägt durch unterschiedliche Wohngebiete in der Hauptsache aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Entlang der Hauptstraße, der Thorkoppel und der Straße Zum Dicken Busch ist Geschosswohnungsbau mit bis zu vier Etagen vorhanden. Doppel- und Reihenhäuser machen in etwa 30 % der Wohnbebauung aus. In den Ortsteilen Willinghusen, Stellau und Stemwarde finden sich neben Einfamilienhausgebieten vereinzelt Altbauten, Doppel- und Reihenhäuser sowie umgenutzte landwirtschaftliche Gebäude. Die Wohnbauflächen liegen weitgehend günstig im Siedlungskörper (Immissionen: Gewerbe, Autobahn). Die Ortschaften sind arrondiert, nördlich von Willinghusen und westlich von Stemwarde findet sich darüber hinaus Gebäudebestand in Form von Splittersiedlungen entlang der Landstraßen.

Tendenziell kann die Dichte der tatsächlich zu Wohnzwecken genutzten Flächen in Barsbüttel als „vororttypisch“ charakterisiert werden. In der Gemeinde Barsbüttel ist eine Fläche von ca. 220 ha überwiegend zu Wohnzwecken genutzt.

In der nachfolgenden Karte „Wohnorte“ sind die Barsbütteler Wohngebietstypen, unterschieden nach ihrer Bebauungsdichte dargestellt: Einfamilien- und Doppelhäuser (hellrot), Reihenhäuser (rot), Geschosswohnungsbau (dunkelrot) sowie Sonderwohnformen (bspw. Seniorenwohnanlagen) (violett). Das übrige Siedlungsgebiet ist grau dargestellt. Die Karte ist als Anhang 9beigefügt.

Abb. 35: Bestandskarte der Wohnorte 2010 in der Gemeinde Barsbüttel

Wohnbauflächenpotenzialanalyse

Mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes ist eine planerische Umorientierung verbunden. Neben der Neuausweisung von Wohnbauflächen kommt der Innenentwicklung, sprich der Nutzung von Baulücken, der Flächenkonversion und der Nachverdichtung eine große Bedeutung zu.

Um Nachverdichtungspotenziale in den vier Ortsteilen der Gemeinde identifizieren zu können und untergenutzte Flächen innerhalb des Siedlungsgebietes für die Nachverdichtung vorzubereiten, wurde in den Jahren 2013 und 2014 eine Analyse der Wohnbaupotenziale für die Gemeinde Barsbüttel erarbeitet. Mit Hilfe einer solchen Strategie können bisher verborgene Flächenressourcen mobilisiert werden.

Kurzabriss der planerischen Schrittfolge der Wohnbauflächenpotenzialanalyse:

Schritt 1: Abgleich neuer FNP und vorhandene B-Pläne:

Herausarbeiten des Handlungsbedarfs zur Änderung der bestehenden Bebauungspläne aufgrund der Ausweisungen des neuen FNP. Die Gemeinde kann die bestehende Infrastruktur stärker ausnutzen und den Flächenverbrauch minimieren, indem eine weitere Ausdehnung des Siedlungskörpers auf das nötige Maß reduziert wird.

Schritt 2: Dichtekonzept

Vor-Ort-Analyse der städtebaulichen Situation und Definition von Typologiezonen sowie Definition von Kern- und Randzonen.

Schritt 3: Wohnflächenkonzept

Identifizierung von Baulücken und Nachverdichtungspotenzialen.

Zielvorgaben - Konzept barsbüttel übermorgen

Die Grundlage des Flächenkonzeptes bildet neben der Bestandsanalyse zum einen die Bevölkerungsprognose und zum anderen die daraus resultierende Wohnbauflächenbedarfsermittlung.

Wohneinheitenbedarfsermittlung

Zur Ermittlung des Wohneinheitenbedarfs der Gemeinde Barsbüttel wird die kleinräumige Bevölkerungs- und Haushaltsprognoseprognose für den Kreis Stormarn aus dem Jahr 2013 (Gertz, Gutsche, Rümenapp GbR) zu Grunde gelegt. Diese prognostiziert einen Bevölkerungszuwachs von 950 Personen bis zum Jahr 2030. Geht man von einer durchschnittlichen Haushaltsgröße (Personen je Wohnenheit) von zukünftig 2,0 aus, besteht für die Gemeinde Barsbüttel einen Bedarf an ca. 475 Wohneinheiten bis zum Jahr 2030.

Zur Deckung des Wohneinheitenbedarfs für barsbüttel übermorgen sind im Flächennutzungsplan Wohnbaupotenzialflächen identifiziert und in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Potenzialflächenermittlung

Die analysierten Flächen mit Entwicklungspotenzial für zukünftige Wohnbebauung werden dem Innen- bzw. Außenbereich zugeordnet. Zudem erfolgt eine weitere Kategorisierung des Innenbereichs und des Außenbereichs, welche die bereits im FNP 1977 bzw. einer der bisher 34 Änderungen ausgewiesenen von den im neuen FNP ausgewiesenen Flächen zu unterscheiden hilft. Die Reihenfolge der Flächenkategorien spiegelt hierbei die Priorisierung nach dem Prinzip ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung wider.

Das Freiwerden von Bestandsimmobilien sowie tatsächliche Flächenpotenziale der Kategorien Nachverdichtung und Lückenbebauung werden an dieser Stelle nicht konkretisiert. Der FNP ist hier auf Grund mangelnder Parzellenschärfe nicht das geeignete Planungsinstrument. Für eine genauere Betrachtung der Nachverdichtungspotenziale wurde die bereits erwähnte Wohnbauflächenpotenzialanalyse erstellen.

Kategorien der Potenzialflächen
Innenentwicklung1. Nachverdichtung (IN) Flächen mit Wohnnutzung
2. Flächenreserven innen / Lückenbebauung (IL) FNP und Erschließung gesichert, aber ungenutzt
3. Reaktivierung von Brachen / Konversion (IK) genutzte Flächen, keine Wohnnutzung
Neuausweisung4. Flächenreserven (A2010) FNP gesichert, Erschließung fehlt, ungenutzt, aber im Siedlungsgebiet[footnoteRef:45] [45: siehe Kapitel 4.1.2 Siedlungsgrenzen von barsbüttel übermorgen]
5. Neuausweisung (A 2025) Freifläche, außerhalb des im Zusammenhang bebauten Ortsteils (Bestand 2010)

Die Entwicklungsmöglichkeiten im bestehenden, bereits zum Wohnen genutzten Siedlungsgebiet, sprich in den Kategorien Nachverdichtung (IN) und Lückenbebauung (IL), werden pauschal angenommen. Die konkrete Auswahl an Potenzialflächen der Kategorien Konversion (IK) und von Flächenreserven innen und außen (A2010 und A2025) erfolgt ausschließlich innerhalb der in Kapitel 4.1.2 definierten Siedlungsgrenze und ab einer Mindestgröße von 0,5 ha. Deren Bewertung basiert auf den folgenden Kriterien.

Bewertungskriterien der Potenzialflächen
aktuelle NutzungKriterium zur Kategorisierung der Fläche
Darstellung in FNP-SynopseAbstimmung der Ziele aus 1977 mit denen für 2025
BebauungsplanVerbindlichkeit der Ziele aus 1977
EntwicklungsabsichtZiel bis 2025
Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan 2009Kriterium zur Priorisierung
Erschließung (fußläufig)Kriterium zur Priorisierung Nachweis des Planungsanspruchs (Erreichbarkeit) MIV-Erschließung sowie ÖPNV in 300 m-Erreichbarkeit?
Versorgung (fußläufig)Kriterium zur Priorisierung Nachweis des Planungsanspruchs (Erreichbarkeit) Zentrum in 600 m-Erreichbarkeit? Entfernung zu historischem Zentrum und neuem NVZ Entfernung zu Bildungs- und Freizeitzentrum
RestriktionenFlächenverfügbarkeit (z.B. LSG, Altlasten, Übereinstimmung mit Vorgaben der Raumordnung etc.)

Die Bewertungskriterien für die Potenzialflächen sollen es ermöglichen, Prioritäten bei der Umsetzung in die verbindliche Bauleitplanung zu setzen. Die Flächen, die am besten bewertet werden, sollten kurzfristig umgesetzt werden. Flächen, bei denen einzelne Kriterien mangelhaft erfüllt sind, sollten langfristig entwickelt werden, wenn sich die Voraussetzungen für eine Entwicklung zu Bauland verbessert haben.

KategorieBezeichnung/VerortungFläche (ha)Bewertungskriterien
Gemeindegebiet
(IN) / (IL) 1: Barsbüttel 2: Willinghusen 3: Stemwarde 4: StellauBestehendes Siedlungsgebiet, pauschal nach Flächenerhebung des Statistikamtes Nord, Stand 31.12.2014223 haFlächen mit > 50 % Wohnnutzung

Die Herleitung der Flächenangabe basiert auf einer pauschalen Annahme, so dass ebenso unorganische Siedlungsstrukturen oder allgemein nicht zu entwickelnde Flächen Berücksichtigung finden. Hier sind im Nachgang zum FNP oder speziell im Rahmen einer Wohnbaupotenzial-Analyse konkretere Untersuchungen hinsichtlich einer städtebaulichen und landschaftlichen Eignung anzustellen und diese Aussagen zu verfeinern.

In der folgenden Tabelle sind die Wohnbaupotenzialflächen in der Gemeinde Barsbüttel aufgelistet. Die Kartenausschnitte für jeden Ortsteil sind vergrößert im Anhang dieser Begründung beigefügt.

KategorieVerortungFlächeBewertungskriterien
Barsbüttel-Ort
FW 1.41 (A2010)nördlicher Siedlungsrand östlich Erich-Kästner Gemeinschaftsschle3,1 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Wohnbaufläche (WR) Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 45 - 50 dB (tags) Erschließung: MIV Anbindung fehl ÖPNV Anbindung z.T vorhanden Versorgung: Zentrumsanbindung vorhanden Restriktionen: ggf. Altlastenverdacht, ehem. FLAK-Stellung
FW 1.42 (A2010)nördlicher Siedlungsrand östlich Keilaer Straße1,5 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Wohnbaufläche (WR) Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 45 - 50 dB (tags) Erschließung: MIV- und ÖPNV-Anbindung fehlt Versorgung: Zentrumsanbindung teilsweise vorhanden
FW 1.43 (A2010)nördlicher Siedlungsrand wetslich Bergredder1,4 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Wohnbaufläche (WR) Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 45 - 50 dB (tags) Erschließung: MIV- und ÖPNV-Anbindung fehlt Versorgung: keine Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.51 (A2025)nördlicher Siedlungsrand östlich Erich-Kästner Gemeinschaftsschle südlich Rähnwischredder2,6 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 45 - 50 dB (tags) Erschließung: MIV Anbindung fehlt ÖPNV Anbindung z.T vorhanden Versorgung: keine Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.52 (A2025)nördlicher Siedlungsrand südlich Rähnwischredder2,9 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 45 - 50 dB (tags) Erschließung: MIV- und ÖPNV-Anbindung fehlt Versorgung: keine Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.53 (A2025)nördlicher Siedlungsrand südlich Rähnwischredder0,9 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 45 - 50 dB (tags) Erschließung: MIV- und ÖPNV-Anbindung fehlt Versorgung: keine Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.54 (A2025)nördlicher Siedlungsrand wetslich Bergredder südlich Rähnwischredder0,9 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 45 - 50 dB (tags) Erschließung: MIV- und ÖPNV-Anbindung fehlt Versorgung: keine Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.55 (A2025)südlicher Siedlungsrand westlich Steinbeker Weg nördlich Holsteiner Tor1,9 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 60 - 65 dB (tags) Erschließung: MIV- und ÖPNV-Anbindung vorhanden Versorgung: keine Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.56 (A2025)Südlicher Siedlungsrand östlich Steinbeker Weg 3,8 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 55 - 60 dB (tags) Erschließung: MIV- und ÖPNV-Anbindung vorhanden Versorgung: Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.57 (A2025)Südlicher Siedlungsrand westlich Am AKKU2,5 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 55 - 60 dB (tags) Erschließung: MIV Anbindung vorhanden ÖPNV Anbindung fehlt Versorgung: Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.58 (A2025)Südlicher Siedlungsrand östlich Am AKKU nördlich am Friedhof 0,6 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 55 - 60 dB (tags) Erschließung: MIV Anbindung vorhanden ÖPNV Anbindung fehlt Versorgung: Zentrumsanbindung vorhanden
FW 1.59 (A2025)Südlicher Siedlungsrand nördlich am Friedhof2,3 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die Landwirtschaft Parkanlage (Friedhof) Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 55 - 65 dB (tags) Erschließung: MIV Anbindung vorhanden ÖPNV Anbindung fehlt Versorgung: Zentrumsanbindung vorhanden
Barsbüttel Kernort, Flächenpotenzial:24,4 ha
Stemwarde
FW 3.51 (A2025)süd-östlicher Siedlungsrand0,7 haaktuelle Nutzung: Landwirtschaft Darstellung in FNP-Synopse: Dorfgebiet (MD) Bebauungsplan: BP 3.3 (Dorfgebiet, Grünfläche) Entwicklungsziel: Arrondierung Siedlungskörper, Wohnen (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: < 55 dB (tags) Erschließung: MIV Anbindung fehlt ÖPNV Anbindung vorhanden Versorgung: keine Zentrumsanbindung
Stemwarde, Flächenpotenzial ges.:0,7 ha
Stellau
Im Ortsteil Stellau werden für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes keine zusätzlichen Wohnbaupotenzial-flächen ausgewiesen. Es sind noch Innenentwicklungspotenziale vorhanden und die Ziele der Raumordnung sehen für den Ortsteil Stellau momentan keine Erweiterungsflächen vor.

Willinghusen
FW 2.51 (A2025)nordöstlicher Siedlungsrand nördlich Stemwarder Landstraße0,6 haaktuelle Nutzung: Festwiese Darstellung in FNP-Synopse: Fläche für die LaWi Bebauungsplan: nicht vorhanden Entwicklungsabsicht: Deckung des örtlichen Bedarfs an Wohnraum / Wohnraumvorsorge (W) Beeinträchtigung gem. Lärmaktionsplan: 55 - 60 dB (tags) Erschließung: MIV Anbindung vorhanden ÖPNV Anbindung vorhanden Versorgung: keine Zentrumsanbindung Restriktionen: keine
Willinghusen, Flächenpotenzial:0,6 ha
Wohnbauflächenpotenzial in der Gemeinde Barsbüttel gesamt:25,7 ha

Für einzelne Potenzialflächen kann sich im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung das Erfordernis ergeben, Festsetzungen und aktive oder passive Maßnahmen zum Immissionsschutz zu treffen. Dies kann insbesondere Flächen betreffen, die an Verkehrstrassen oder in der Nähe von Gewerbegebieten liegen. Auf der F-Plan Ebene ist eine Vorprüfung erfolgt, die sicherstellt, dass durch Festsetzungen im Bebauungsplan gesunde Wohnverhältnisse gesichert werden können.

Auf der Ebene des Flächennutzungsplans findet - nach den Vorgaben des Baugesetzbuches - keine Differenzierung von Bebauungsdichten statt. Vielmehr werden zur Deckung des Wohneinheitenbedarfs für die einzelnen Flächenkategorien pauschale Bebauungsdichten angesetzt. Um diese festzulegen, wird zwischen den Kategorien Nachverdichtung sowie Lückenbebauung und den Kategorien Reaktivierung von Brachen (IK), Flächenreserven außen (A2010) sowie Neuausweisung (A2025) unterschieden.

Im Jahr 2014 beträgt die durchschnittliche Haushaltsgröße im Kreis Stormarn 2,0 Einwohner/Wohneinheit44. In Barsbüttel leben derzeit 57 EW je ha Wohnbaufläche (2010: ca. 12.300 EW auf 215 ha Fläche mit > 50 % Wohnnutzung). Dies entspricht 27 WE/ha.

Der Flächennutzungsplan weist insgesamt etwa 26 ha Potenzialflächen für die Wohnbebauung aus. Geht man von einer Realisierungsreserve von 10% aus und zieht man 25% der Bruttoflächen für Erschließung und öffentliches Grün ab, bleiben ca. 17,5 ha Nettowohnbaupotenzialflächen. Bei einer durchschnittlichen Dichte von 27 WE/ha, könnnen auf diesen Flächen in etwa 470 Wohnenheiten realisiert werden. Im Ergebnis bleibt festzustellen, dass die quantitativen Potenziale der Gemeinde, welche in diesem Flächennutzungsplan aufgezeigt werden ausreichen, um die Wohnbaubedarfe von etwa 475 Wohneinheiten bis 2030 zu befriedigen.

Die Annahme eines Durchschnittswertes von z.B. Einwohner- und Haushaltsdichten sowie der durchschnittlichen Bebauungsdichte ermöglicht keine stadträumliche und städtebauliche Unterscheidung von Kernort und Nebenorten. Die Differenzierung von baulichen Typologien und entsprechenden Dichten, also die differenzierte städtebauliche Entwicklung hat auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung zu erfolgen.

Die Umsetzung der ausgewiesenen Wohnbaufläche in Baugebiete erfolgt anhand einer differenzierten Betrachtung im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung wird geklärt, welche Dichtewerte auf den jeweiligen Potenzialflächen realisiert werden sollen. Zentral gelegene Baugebiete sollen dabei bevorzugt mit einer über dem Durchschnitt liegenden Dichte von bis zu 50 WE/ha entwickelt werden. Baugebiete in Randlagen des Kernortes und Baugebiete in den dörflich geprägten Ortsteilen Willinghusen und Stemwarde sollten dagegen mit geringeren Dichtewerten von 10- 15 WE/ha entwickelt. Hierbei handelt es sich um planerische Rahmenbedingungen, die im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung im Einzelfall geprüft und weiterentwickelt werden müssen.

5.3.1. Wohnqualitäten

Im Folgenden werden qualitative Ziele für die bauliche Entwicklung dieser Potenzialflächen aufgelistet. Die Ziele entsprechen der geforderten Innenentwicklung und Reduzierung der Flächeninanspruchnahme, dem analysierten Mangel im Gemeindegebiet, den allgemeinen und spezifischen Prognosen zum demographischen Wandel sowie dem Gebietscharakter bzw. Ortsbild. Weitere Konkretisierungen und Ausarbeitungen sind in der Wohnbaupotenzialanalyse vorzunehmen. Die hier aufgeführten qualitativen Ziele für die Wohnbauentwicklung sollen als Anhaltspunkt für weitergehende konkrete Planungen sein. Die Wohnbaupotenzial-Analyse wird auf Teile dieser Aufzählung eingehen und im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung und Projektrealsierung sollten die genannten Kriterien sinnvoll angewendet werden, um einen qualitativen und quantitativen Ausbau der Wohngebiete in der Gemeinde Barsbüttel zu ermöglichen.

Qualitative Ziele für die bauliche Entwicklung
- bauliche Definition der Ortsränder (Siedlungsgrenze) - bauliche Definition der Hauptstraßen (Straßendorf) - abnehmende Bebauungsdichte von der Mitte zum Ortsrand Monostrukturen verhindern / Strukturvielfalt anstreben: - 2. Reihe-Bebauung, Aufstockung und Baulückenschließung - Vorort-Struktur erhalten durch bspw. Mindestgrundstücksgrößen - Orientierungswert: 27 WE / ha Nettobauland (als Durchschnittswert für den Ortsteil und die Ortschaften) - Vielfältige Bautypologien (Einzel-, Doppel-, Reihenhaus- und Geschosswohnungsbau, Seniorenwohnen) - kein Geschosswohnungsbau in Stemwarde und Stellau, max. Geschossigkeit: 2 Vollgeschosse vielfältiges Wohnangebot (Wohnformen) schaffen: - kleine Wohnungen für junge Menschen und Senioren - große Wohnungen für Familien - Eigentumswohnungen / Mietwohnungen - Service- und Alten-Wohnanlagen Zentralität wahren / erzeugen: - Verdichtung der Kerngebiete mit Wohnnutzung - ÖPNV-Anbindung als Entwicklungsgrundlage, Orientierungswert: 300 m Entfernung zur Bushaltestelle - Anbindung an das Nahversorgungszentrum als Entwicklungsgrundlage: 600 m Entfernung zu Handel und öffentlicher Infrastruktur - altersspezifische Infrastrukturen in fußläufiger Erreichbarkeit (z.B. Spielplatz, Ärzte, Pflege) - Nähe und Zugänglichkeit zur Landschaft Restriktionen: - mehr als 60 dB(A) (tags) Lärmimmission (Ruhe) - Vermeidung einer „Ausweichplanung“ (z.B. bei Kontamination von Flächen oder schwierigen Eigentumsverhältnissen und anderen Entwicklungshemnissen)

Wohnqualität und Wohnumfeld

Die Wertschätzung eines Wohngebiets wird je zur Hälfte durch die Wohnung / das Haus und das Wohnumfeld bestimmt. Dies macht deutlich, wie wichtig ein freundliches Erscheinungsbild, ein vielfältiges Nutzungs- und Erlebnisangebot der öffentlichen Erschließung und Freiflächen sowie der Landschaft sind.

Wohnqualität als weicher Standortfaktor
- Ruhe und privates Grün - ländliche Umgebung, Landschaft mit Reichtum und Attraktion - unbelastete Umwelt - Freizeit- & Erholungsangebot (Begegnung!) - vielfältiges Wohnangebot - Funktionsmischung / -trennung - Anbindung / Erreichbarkeit (von u.a. Arbeit, Versorgung, Bildung) - Örtliche Infrastruktur und Grundversorgung, auch kleinteilig (Einkaufen, Gesundheit, Bildung) - punktuelle Zentralität (im Ortsteil) - Lage im Agglomerations- und zum Verdichtungsraum - Arbeitsplatzzentralität sowie Gewerbe- und Arbeitsplatzqualität (bspw. mittelständig)

Die Flächen im Umkreis von 500 m zu den im F-Plan definierten Siedlungsflächen gelten als Wohnumfeld. Das Wohnumfeld ist eine Pufferzone zwischen der sensiblen Wohnnutzung und immissionsintensiven Nutzungen (z.B. privilegierte Nutzungen im Außenbereich) sowie Schutzzone für die Erholungsfunktion im Nahbereich. In diesem schützenswerten Bereich sind direkte Lärm-, Luftschadstoff- und Erschütterungsimmissionen, aber auch indirekte Beeinträchtigungen zu vermeiden. Landwirtschaft ist ausdrücklich erlaubt. Vor dem Hintergrund von Innenentwicklung und Nachverdichtung wird der Anteil an innerörtlichen Frei- und Grünflächen reduziert, der Bedarf an unmittelbar (fußläufig) erreichbaren Freizeit- und Erholungsräumen besteht insbesondere in Vororten oder Dorfstrukturen jedoch weiterhin.

Fazit Thema Wohnen – Telegramm
Veränderungsprozesse auf dem Wohnungs-markt auf Grund von demographischem Wandel und anderen gesellschaftlichen Prozessen bilden die Rahmenbedingungen bis 2025.Gesellschaftliche Prozesse wie Singularisierung, Kinderlosigkeit oder das allein Leben im Alter führen zu steigender Nachfrage nach bedarfsgerechtem Wohnraum.
Bis 2030 werden ca. 475 WE zusätzlich benötigt.Im Zuge der FNP-Neuaufstellung wurden Wohnbaupotenzialanalysen erstellt, welche genauere Aussagen zu möglichen Dichtewerten in Abhängigkeit der Lage von Wohngebieten machen. Ziel ist es, in zentrumsnahen Lagen eine deutlich höhere Verdichtung zu erzielen und dafür die dörflich geprägten Ortsteile mit geringeren Dichten und in geringem Maße weiterzuentwickeln. Die Bautätigkeit wird sich auf den Ortsteil konzentrieren.
Die Gemeinde Barsbüttel strebt eine Nachverdichtung in den bestehenden Siedlungsgebieten an, welche vorrangig den endogenen Bedarf decken soll.
Die Gemeinde weist ca. 26 ha neue Wohnbau-flächen aus. Auf diesen Flächen sind bei durchschnittl. 27 WE/ha ca. 470 WE realisierbar
Demographischer Wandel bedeutet leichtes Wachstum der Einwohnerzahlen in Barsbüttel bis 2025 (2011: 11.850 EW, 2016: 13.700 EW).
Bei der Realisierung von neuen Wohngebieten wird auf aktuelle Entwicklungen in der Gesellschaft eingegangen. Die Nachfrage wird durch zielgruppengerechte Wohntypologien und eine Integration in das Siedlungsgefüge befriedigt.Das Wohnumfeld ist wichtig für die Wohnqualität. Ein Bereich von 300m um die vier Siedlungsteile wird als Pufferzone zwischen Wohnen und emittierenden Nutzungen definiert. Sie soll vor negativen Einwirkungen schützen und Naherholung ermöglichen.