Planungsdokumente: Bebauungsplan Nr. 104 der Stadt Schleswig

Begründung

3.8.4 Schutzgut Boden

Das Plangebiet weist als Bodentyp entsprechend der Bodenübersichtskarte (Maßstab 1 : 250.000) eine Braunerde mit Pseudogley-Braunerde aus weichselzeitlichem Lehmsand über Geschiebesand auf. Der Bodentyp ist in der Landschaft um Schleswig weit verbreitet und nicht als seltener Boden einzuordnen. Die Wasserhaltungs- und Pufferfähigkeit ist aufgrund der vorliegenden sandigen Böden gering und es ist eine hohe Grundwasserneubildung gegeben. Derzeit sind überwiegende Teile des Plangebietes nicht versiegelt und werden von Grünflächen eingenommen. Lediglich ganz im Süden sind bereits größere versiegelte Flächen vorhanden. Hier sind die natürlichen Bodenfunktionen somit bereits weitgehend eingeschränkt.

Durch Umsetzung der Planung erfolgt eine Zunahme des Versiegelungsgrades durch Gebäude, Zufahrten und Stellplätze. Zudem ist durch die Baumaßnahmen mit zusätzlichen Bodenverdichtungen zu rechnen. Die natürlichen Bodenfunktionen gehen weiter verloren oder werden negativ verändert. Ein Ausgleich wird aufgrund der Lage im Innenbereich nicht notwendig.

3.8.5 Schutzgut Wasser

Oberflächengewässer sind nicht vorhanden. Das Plangebiet befindet sich innerhalb eines Wasserschongebietes. Dem Grundwasserschutz kommt bei der Durchführung der geplanten Vorhaben eine besondere Bedeutung zu. Die Neubildungs- oder Regenerationsfähigkeit des Grundwassers ist abhängig von der Bodenbedeckung der Flächen, dem Relief und dem mit beiden Faktoren zusammenhängenden Direktabfluss von Oberflächenwasser. Die Durchlässigkeit der Bodenschichten für Niederschlagswasser ist im Plangebiet gemäß den Informationen der Bodenkarte als hoch einzustufen.

Durch die Umsetzung der Planung wird der Versiegelungsgrad innerhalb des Plangebietes erhöht und damit die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens reduziert.

Für das im Plangebiet anfallende Niederschlagswasser wurde im Rahmen des Planverfahrens eine Berechnung der Wasserhaushaltsbilanz gem. A-RW 1 durch das Ingenieurbüro Rücken und Partner erstellt. Gemäß des vorliegenden Bodengutachtens ist eine Versickerung des Niederschlagswassers im Plangebiet grundsätzlich möglich. Das Entwässerungskonzept sieht vor, das Niederschlagswasser nach Möglichkeit in den angrenzenden Grünflächen über Mulden zu versickern. Ein Großteil des Regenwasser muss jedoch über Rigolen auf der Ostseite des geplanten Gebäudes versickert werden. Zur Minimierung des anfallenden Regenwasser sieht der Bebauungsplan vor, dass die Gebäudeteile mit zwei Vollgeschossen sowie alle Flachdächer nur mit einem Gründach zulässig sind und dass Stellplätze für Pkw sowie deren Zufahrten aus fugenreichem Material mit wasserdurchlässigem Unterbau herzustellen sind. Das auf den Grundstücken anfallende Niederschlagswasser ist durch geeignete Vorkehrungen (Versickerungsmulden, -gräben, -schächte) im Plangebiet zu versickern. Überschusswasser darf im Fall von Starkregenereignissen über einen Notüberlauf in die Regenwasserkanalisation in der St.-Jürgener-Straße abgeleitet werden.

3.8.6 Schutzgut Klima und Luft

Durch die Umsetzung der Planung werden zusätzlichen Flächen im Siedlungsbereich der Stadt Schleswig versiegelt. Auswirkungen auf das lokale Klima und die Luftqualität sind aufgrund der Kleinflächigkeit des Vorhabens, der geringen Belastung der Luftqualität in Schleswig-Holstein sowie der stetigen Winde im Nahbereich der Schlei jedoch nicht zu erwarten.