Planungsdokumente: Flächennutzungsplan Barsbüttel 2025 - § 4 Abs. 2 BauGB

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

5.4 Zentrum

Als Zentrum wird jener Bereich innerhalb einer Gemeinde bezeichnet, auf den sich die räumliche Struktur bezieht. Dieser Bereich hebt sich in Gestalt und Bedeutung dort hervor, wo sich der soziale, ökonomische und kulturelle Zustand der Gesellschaft widerspiegelt. Zentren sind Märkte, Angebote an Waren, Dienstleistungen und Unterhaltung, deren Umfang, Diversifikation und Qualität sich an den Bedürfnissen und der Nachfrage orientieren und gleichzeitig Impulse für Neues geben. Zentren sind ebenfalls Orte besonderer Ereignisse, spontaner und organisierter Aktivitäten, "wo man etwas erleben kann?, mit eigenem Flair, wo Alltag und Feiertag zusammenfließen. Sie sind Schnittpunkte von Öffentlichkeit, in denen sich die Verschiedenheit der Ortsteile und Schichten zum Gemeinsamen verknüpft. Zentren sind imageprägend und können dazu einladen, sich mit der Gemeinde als Aufenthalts- und Wohnort zu identifizieren. Sie sollten "Gesamtkunstwerke? sein, in denen die nützlichen und schönen Dinge miteinander verschmelzen und sich gegenseitig verstärken. Es sollte dabei auf einen funktionalen Austausch der Nutzungen und eine im Tagesverlauf möglichst durchgängige Inanspruchnahme hingewirkt werden.

Aus städtebaulicher Sicht und aus sozialen Gründen ist der traditionellen Zentrumsstruktur mit Zuordnung der publikumsorientierten Einrichtungen in einem Raumgefüge von Straßen, Wegen und Plätzen ? in Kombination mit Wohnungen und Arbeitsplätzen ? der Vorzug vor monostrukturellen Zentren zu geben. Diese Konzeption bietet die besten Möglichkeiten, um in Funktion, Gestaltung und Atmosphäre ein leistungsfähiges, lebendiges und an Erlebnissen reiches Zentrum zu schaffen, das möglichst flexibel auf Veränderungen reagieren kann und mit seiner Umgebung räumlich, funktionell und gestalterisch in enger Verbindung steht.

In der Gemeinde Barsbüttel wird zwischen dem Zentrum als Handelsstandort sowie Mittelpunkt zentraler Funktionen und den Ortsmitten als gesellschaftlichen "Treffpunkten? unterschieden. Ein Zentrum im eigentlichen Sinne wird nur im Ortsteil Barsbüttel definiert. Hier konzentrieren sich Einkaufsmöglichkeiten, die Verwaltung sowie kulturelle und Bildungseinrichtungen. Gesellschaftliche Treffpunkte können die Feuerwehr, ein Dorfgemeinschafthaus, Spiel- und Sportflächen oder vergleichbare Einrichtungen in kleineren Ortschaften darstellen. Für jeden der drei dörflich geprägten Ortsteile Willinghusen, Stemwarde und Stellau wird eine Ortsmitte als gesellschaftlicher Treffpunkt lokalisiert und in der Planzeichnung dargestellt.

Die Ausprägung sozialer und wirtschaftlicher Daten in der Gemeinde Barsbüttel, wie die Verteilung der Einkommensgruppen und die durchschnittliche Kaufkraft, liegen ebenso wie der Anteil an Akademikern und die Erwerbstätigenquote weitgehend auf dem Durchschnittsniveau aller Städte und Gemeinden zwischen 5.000 bis 100.000 Einwohner.

Ausgangssituation

Aus dem Zusammenschluss der Orte Barsbüttel, Stellau, Stemwarde und Willinghusen im Jahre 1974 entstand die Gemeinde Barsbüttel. Als Stadtrandkern II. Ordnung nimmt sie zentralörtliche Funktionen wahr. Die öffentlichen Einrichtungen befinden sich größtenteils in Barsbüttel-Ort. Die sozialen Infrastrukturen (Kitas, Schulen, Bürgerhaus, Sportanlagen, Spielplätze, Feuerwehren, Jugendzentrum usw.) gelten als Grundeinrichtungen einer Gemeinde sowie als weiche Qualitäts-Faktoren für die Wohnortwahl. Das Bildungs- und Gesundheitssystem, Dienstleistungen wie Kinderbetreuung sowie kulturelle Einrichtungen beeinflussen die Qualität und Attraktivität des Wohnortes.

In der nachfolgenden Karte sind die vorhandenen Einzelhandels- und Gastronomie-Standorte (violett) sowie die Einrichtungen der öffentlichen sozialen Infrastruktur (pink) in der Gemeinde Barsbüttel schematisch dargestellt. Das übrige Siedlungsgebiet ist grau hinterlegt. Nicht dargestellt sind Sporteinrichtungen, Seniorenwohnanlagen, Mischgebiete und Sondergebiete für den Einzelhandel. Diese Karte ist als Anlage 15 beigefügt.

Barsbüttel-Ort

Aus dem alten Bauerndorf Barsbüttel an der Hauptstraße zwischen Dicker Busch und Stiefenhoferplatz und der Straßenrandbebauung an der Willinghusener Landstraße entwickelte sich der zentrale Bereich mit Rathaus und Einzelhandelsstrukturen. Der Wochenmarkt in Barsbüttel sichert die Versorgung mit frischen Lebensmitteln aus der Region in hoher Qualität. Ein gewachsener Ortskern im eigentlichen Sinne fehlt - Barsbüttel ist diesbezüglich bis heute ein Straßendorf. Der Stiefenhoferplatz, der als Marktplatz bezeichnet werden kann, ist derzeit kaum entwicklungsfähig - die Lage hinter dem Rathaus sowie die Einfassung durch die umgebenden Gebäude und seine geringe Größe hemmen bereits seit Jahren eine nachfragegerechte Entwicklung (Ansiedlung genügend großer Handelsflächen sowie einer ausreichenden Anzahl von Stellplätzen). Entlang der Hauptstraße, zwischen dem Stiefenhoferplatz und der Straße Am AKKU konzentrieren sich Supermärkte, Restaurants, Dienstleister usw. Die Läden sind in den Erdgeschossbereichen untergebracht, in den Stockwerken darüber befinden sich Arztpraxen, Büros oder Wohnungen. Das Angebot an Nahversorgungseinrichtungen deckt den Bedarf der Barsbütteler Bevölkerung nicht, die Kaufkraftbindungsquote liegt bei lediglich 31 % für den periodischen Bedarf. Dies führt dazu, dass viele Barsbütteler in umliegende Nahversorgungszentren ausweichen und dort den Großteil ihrer Einkäufe erledigen. Die Barsbütteler Geschäfte leiden darunter.

Die Hauptstraße kreuzend, wurden Richtung Norden entlang des Soltausredder und Richtung Süden entlang der Straße Am AKKU zentrale Funktionen des Gemeinbedarfs etabliert. Weitere Stärkung soll der Bereich am südlichen Ende dieser Achse durch neue soziale und öffentliche Einrichtungen sowie ein Nahversorgungszentrum und einen öffentlichen Raum mit Aufenthaltscharakter erhalten. Die Gemeinde strebt damit die Etablierung eines neuen Zentrums mit dem Effekt einer deutlichen Erhöhung der Kaufkraftbindungsquote auf ca. 65 % für den periodischen Bedarf an. Eine solche Quote ist im Sinne der Funktion Barsbüttels als Stadtrandkern II. Ordnung als dann immer noch gering zu betrachten.

Willinghusen

Willinghusen ist der größte der drei dörflich geprägten Ortsteile Barsbüttels. Der Ortsteil ist gekennzeichnet durch einen kleinen Dorfgebietskern und mehrere Wohngebiete aus unterschiedlichen Dekaden seit dem zweiten Weltkrieg. Willinghusen weist mehrere Gemeinbedarfseinrichtungen auf: eine Schule, einen Kindergarten, die freiwillige Feuerwehr, eine Kirche und eine Seniorenpflegeeinrichtung. Diese stellen die Treffpunkte dar. Zudem weist Willinghusen einen "Tante-Emma-Laden? und eine kleine Bäckerei als Nahversorgungseinrichtungen auf.

Stemwarde

Stemwarde ist ein überwiegend historisch gewachsenes Dorf landwirtschaftlicher Prägung mit kleineren Erweiterungen durch Einfamilienhäuser. Im Ort befinden sich ebenfalls drei Gemeinbedarfseinrichtungen: die freiwillige Feuerwehr, ein Hofladen und das Dorfgemeinschaftshaus als Treffpunkte für die Bewohner.

Stellau

Stellau ist ein überwiegend historisch gewachsenes Dorf landwirtschaftlicher Prägung mit einer großen Erweiterung durch ein Wohngebiet. Im Ort befinden sich zwei Einrichtungen des Gemeinbedarfs: die freiwillige Feuerwehr, ein Kindergarten sowie eine Gaststätte als Treffpunkte für die Bewohner. Der Dorfanger kann ebenfalls als Treffpunkt charakterisiert werden.

Zielvorgaben - Konzept barsbüttel übermorgen

Die in der Urfassung des FNP von 1977 formulierten Ziele werden im FNP 2010 barsbüttel übermorgen nur teilweise weiterverfolgt. Es war 1977 bspw. geplant, die wohnungsnahe Versorgung entlang nahezu der gesamten Hauptstraße im Ortsteil Barsbüttel zu entwickeln. Dies ist geschehen, zukünftig wird sich der Handelsschwerpunkt jedoch vom Stiefenhoferplatz zum geplanten Nahversorgungszentrum "Am AKKU? verlagern. Ein weiteres entwickeln untergeordneter Ladengruppen im Osten und Westen des Ortsteiles wird nicht als Ziel im FNP weiterverfolgt. Dezentrale, kleine Einzelhandelsgeschäfte ("Tante-Emma-Laden?) werden auf FNP-Ebene nicht behandelt. Die 1977 gesicherte Erweiterungsfläche südlich des bestehenden Friedhofs wird zur Flächenbevorratung übernommen.

Im FNP wird der zentrale Bereich zwischen Stiefenhoferplatz und dem neu geplanten Nahversorgungszentrum Am AKKU, in dem sich die Einrichtungen für Handel und Nahversorgung konzentrieren sollen, als Kerngebiet dargestellt. Diese spezielle Ausweisung drückt den Willen der Gemeinde aus, diese Einrichtungen zu konzentrieren. Zusätzlich wird dieser Bereich als besonders zu gestaltender Straßenraum definiert, um langfristig die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und somit das Handelszentrum zu stärken. Es ist gewünscht, dass angrenzend an die Kerngebietsbereiche verdichtete Wohnbauformen entstehen, die dem zukünftigen Bedarf an altersgerechten Wohnungen und Singlewohnungen entsprechen. Die enge Verzahnung von Wohnbebauung und Versorgungszentrum stellt eine gegenseitige Aufwertung der Standortbedingungen dar. Die Anwohner haben kurze Wege zum Einkaufen, was insbesondere für ältere Menschen wichtig ist. Das Nahversorgungszentrum wird ausreichend Kundschaft in fußläufiger Entfernung haben. Damit wird zudem zur Reduzierung des Pkw-Verkehrs innerhalb der Gemeinde Barsbüttel beigetragen. Gleichwohl ist der Standort des geplanten neuen Nahversorgungszentrums sehr gut über die südliche Ortsumgehung angebunden. Es ist das Ziel, Verkehrsströme noch stärker aus der Ortsmitte (Hauptstraße und Willinghusener Landstraße) auf die Ortsumgehung zu verlagern. Die im Ortsteil Stellau im B-Plan festgesetzte Festwiese soll auf FNP-Ebene nicht weiterverfolgt werden.

Die geplante räumliche Verknüpfung und Konzentration der zentralen Funktionen in der Gemeinde Barsbüttel verfolgt das Ziel, dem Leitbild der "Stadt der kurzen Wege? zu entsprechen. Es wird davon ausgegangen, dass Menschen in einem Radius von 600 Meter um Versorgungseinrichtungen des täglichen Bedarfs eher zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren. Dies setzt jedoch voraus, dass die Kunden alle benötigten Waren an zentraler Stelle vorfinden. Die Gemeinde Barsbüttel etabliert daher ein umfassendes Angebot an Versorgungseinrichtungen des täglichen Bedarfs. In Verbindung mit neuen Baugebieten in einem 600m-Umkreis um das geplante Nahversorgungszentrum verfolgt die Gemeinde das Ziel, einen ihrer Funktion als Stadtrandkern II. Ordnung angemessenen Grad an Einzelhandelszentralität zu erreichen. Auf zukünftige Entwicklungen der Bedarfe (Anstieg oder Rückgang) sollte hierbei flexibel reagiert werden können, um die Attraktivität langfristig zu gewährleisten.

5.4.1 Öffentliche und soziale Infrastruktur

Unter Gemeinbedarfseinrichtungen sind sämtliche Anlagen der technischen und sozialen Infrastruktur und ergänzende Wohnfolgeeinrichtungen zu verstehen. In der Hauptsache sind dies Schulen, Kindereinrichtungen, Verwaltungsgebäude, Kirchen, Post, Feuerwehr, Krankenhäuser, Alteneinrichtungen, Sportplätze und -hallen, Bauhöfe u.ä. Anlagen und Einrichtungen der technischen Infrastruktur, wie z.B. Anlagen der Energie- und Wärmeversorgung, der Telekommunikation und des Verkehrs werden in gesonderten Kapiteln behandelt.

Wohnfolgeeinrichtungen, d.h. alle der Versorgung der in den Wohngebieten ansässigen Bevölkerung dienenden privaten Anlagen und Einrichtungen, wie Einzelhandelsgeschäfte, das Ladenhandwerk, Gaststätten, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Apotheken, Ärzte und weitere Heilhilfsberufe, Reparatur- und Handwerksbetriebe sowie sonstige Freizeitanlagen u.a.m. werden nicht gesondert dargestellt, da diese Nutzungen i.d.R. in den gemischten Bauflächen bzw. in allgemeinen Wohngebieten zulässig sind. Gebündelte bzw. größere Nutzungseinheiten mit überörtlicher oder regionaler Bedeutung wie Einkaufszentren, Freizeitzentren, private Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sind innerhalb entsprechend ausgewiesener Sondergebiete untergebracht.

Sport- und Spielanlagen, sofern sie nicht ausschließlich einer Schule oder Kindereinrichtung zugeordnet sind, liegen innerhalb sonstiger Grünflächen oder ? in Verbindung mit größeren baulichen Anlagen - in Sonderbauflächen mit entsprechender Zweckbestimmung. In diesen Fällen wurde im Interesse der besseren Planlesbarkeit auf die gesonderte Ausweisung als Gemeinbedarfsfläche verzichtet. Dahingegen werden Einrichtungen mit größerem (über einzelne bauliche Anlagen hinausgehendem) Flächenbedarf auch flächenhaft dargestellt. Einzelobjekte, insbesondere einzelne Gebäude sind nur mit dem Planzeichen gemäß Planzeichenverordnung - PlanZV 90 - verortet. Auf Grund der Darstellung mit und ohne Flächenausweisung erfolgt an dieser Stelle keine gesonderte quantitative Auswertung. Die dargestellten Flächen gehen in die Gesamtflächenbilanz ein.

Ausgangssituation

Sport, Spiel und Freizeit

In der Gemeinde Barsbüttel nehmen Sportflächen zwar weniger als 1 % der gesamten Siedlungsfläche ein, dennoch sind mit ca. 100.000 m² deutlich mehr Sportflächen vorhanden, als der "Goldene Plan? vorschlägt. Die Sporteinrichtungen der Gemeinde Barsbüttel stellen somit ein hervorzuhebendes Potenzial dar. Ein Erweiterungsbedarf ist daher sowohl für die gesamte Infrastruktur, als auch für einzelne Sport(ein)richtungen nicht zu erkennen. Ein Mangel wird lediglich in der räumlichen Distanz zwischen den Sportstätten und den öffentlichen sowie sozialen Einrichtungen gesehen. Insbesondere die Sportanlagen am Bondenholz (Tennisverein, Schützenverein) liegen weit abseits und sind für weniger mobile Menschen schwer zu erreichen, dennoch können sie als funktionierend bezeichnet werden.

Spielplätze innerhalb des Siedlungszusammenhanges werden nicht im FNP dargestellt. Es wird davon ausgegangen, dass die Ausstattung mit Flächen für Sport und Spiel innerhalb des Siedlungsgebietes ausreichend ist. Lediglich Flächen für Sport und Spiel, die sich im Außenbereich befinden, werden dargestellt.

Öffentliche Verwaltung

Das Verwaltungszentrum der Gemeinde Barsbüttel ist das Rathaus am Stiefenhoferplatz. Es liegt am östlichen Ende der sogenannten "Zentrumsachse? entlang der Hauptstraße, die von hier aus Richtung Westen bis zur Straße Am AKKU verläuft.

Feuerwehr

Die Gemeindefeuerwehr Barsbüttel besteht aus den vier Ortswehren Barsbüttel, Stellau, Stemwarde und Willinghusen, der Jugendfeuerwehr Barsbüttel sowie dem Musikzug Willinghusen. Die freiwillige Feuerwehr bildet einen wichtigen Baustein im Schutz der Bevölkerung und im sozialen Leben in der Gemeinde. Nachfolgend sind die Standorte der freiwilligen Feuerwehren in den vier Ortsteilen Barsbüttels aufgelistet.

? Barsbüttel, Hauptstraße 38e

? Willinghusen, Am Sportplatz 5

? Stemwarde, Dorfring 16

? Stellau, Am Spritzenhaus 2

Schulen und Bildungseinrichtungen

Die Ausstattung von Kommunen und Kreisen mit schulischen Angeboten ist ebenso ein Standortfaktor wie deren Ausstattung mit kulturellen Angeboten und sozialen Einrichtungen. Die Gemeinde Barsbüttel hat die Projektgruppe BILDUNG und REGION im Jahr 2013 damit beauftragt, mit einem Gutachten die Schulentwicklungsplanung[39] fortzusetzen. Dadurch sollte es möglich sein, eine mit den benachbarten Städten sowie mit dem Kreis abgestimmte, sichere, stabile sowie wirtschaftliche Versorgung der Bürger mit zukunftsfähigen Bildungsangeboten zu erreichen.

Im Jahr 2013 wurde der aktuelle Schulentwicklungsplan mit einem Planungshorizont bis 2019 vorgelegt. Die wichtigsten Ergebnisse des Schulentwicklungsplans werden hier kurz wiedergegeben. Die Gemeinde hat fünf öffentliche Bildungseinrichtungen:

? Erich Kästner Gemeinschaftsschule Barsbüttel (EKG), Soltausredder 28

? Grundschule Barsbüttel, Soltausredder 18

? Grundschule Willinghusen, Stemwarder Landstraße 4

? Volkshochschule Barsbüttel, Stiefenhoferplatz 1

? Musikschule Barsbüttel, Hauptstraße 25 b-c

Die soziale Infrastruktur stellt derzeit ein hervorzuhebendes Potenzial der Gemeinde dar. Die Gemeinde Barsbüttel betreibt fünf Kindertagesstätten mit insgesamt 360 Betreuungsplätzen. Weitere 470 Betreuungsplätze stehen durch die Kirche und private Angebote zur Verfügung. Die Betreuungsangebote teilen sich wie folgt auf drei Altersgruppen auf:

? 140 Betreuungsplätze für die Altersgruppe 0 bis 3 Jahre

? 375 Betreuungsplätze für die Altersgruppe 3 bis 6 Jahre

? 315 Betreuungsplätze für die Altersgruppe 6 bis 14 Jahre

Für die Zukunft wird die Gemeinde demographische Trends (weniger Kinder, mehr Senioren) erkennen und entsprechend reagieren müssen. Da sich die Gemeinde Barsbüttel durch ihre Nähe zur Stadt Hamburg in einem sich sehr dynamisch entwickelnden Raum befindet, sind zuverlässige Prognosen der demographischen Entwicklung nicht möglich. Ein akuter Handlungsbedarf (Aus- oder Rückbau von öffentlicher Infrastruktur) wird derzeit nicht gesehen.

Zielvorgaben - Konzept barsbüttel übermorgen

In der Ur-Fassung von 1977 des FNPs der Gemeinde Barsbüttel sind Flächen für Golfplätze und Minigolfanlagen dargestellt und es wurde die Entwicklung eines 9-Loch-Golfplatzes als Ziel formuliert. Diese Ziele entsprechen nicht mehr dem Planungswillen der Gemeinde, auf entsprechende Darstellungen wird daher verzichtet. Stattdessen soll im Dreieck zwischen BAB 1 und BAB 24 ein Areal zur Erholung sowie für Sport und Spiel entwickelt werden. Dazu werden der Schießplatz und Tennisverein und die anliegenden Wiesenflächen als Flächen für Sport- und Spielanlagen dargestellt.

Mit Symbolen dargestellt werden zudem folgende Gemeinbedarfseinrichtungen:

Kirchen

? evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Barsbüttel, Stiefenhoferplatz 3

? römisch-katholische Kirchengemeinde St. Martin, Hauptstraße 30

? evangelische Kirchengemeinde St. Johannes Glinde, Lohe 2 (Willinghusen)

Sozialen Zwecken dienende Einrichtungen

? Jugendzentrum AKKU, Am AKKU 1

? Kindertagesstätte Soltausredder, Soltausredder 26

? Kindergarten "Falkennest?, Falkenstraße 9 L

? evangelisch-lutherischer Kindergarten, Waldenburger Weg 2

? Kindergarten der Gemeinde, Guipavasring 7

? Kindertagesstätte?, Am Sportplatz 18 (Willinghusen)

? Kindergarten der Gemeinde, Schulstraße 7 (Stellau)

? Kita Callingtonstraße an Träger verpachtet

Gesundheitlichen Zwecken dienende Einrichtungen

? Senioren- und Therapiezentrum Barsbüttel GmbH, Am AKKU 2

? Seniorenwohnanlage Betreutes Wohnen, Waldenburger Weg 2

? Alten-u. Pflegeheim Haus Annegret, Alte Dorfstraße 21 (Willinghusen)

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des wachsenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung strebt die Gemeinde Barsbüttel Angebotsverbesserungen für Senioren an. Im Bereich angemessener Wohnangebote sowie im Bereich medizinischer Betreuung und Pflegeeinrichtungen sind neue Entwicklungen geplant. Diese sollen möglichst mit bestehenden oder geplanten Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur und Nahversorgungsbereichen verknüpft werden.

Kulturellen Zwecken dienende Einrichtungen

? Bürgerhaus Barsbüttel e.V., Soltausredder 20

? Dorfgemeinschaftshaus Stemwarde, Kronshorster Weg 7

? Mehrzweckhalle Stellau, Schulstraße 7

Sportlichen Zwecken dienende Einrichtungen:

? Schwimmhalle Barsbüttel, Soltausredder 21

? Barsbütteler SV von 1948 e.V., Hinterm Garten 2

? BarsPage u. Beachvolleyball, Hinterm Garten 4

? Willinghusener Sportclub von 1958 e.V., Stemwarder Landstraße 4 (Willinghusen)

? Sport- und Fußballplätze, Soltausredder

? Schießplatz und Tennisplätze (10), Am Bondenholz

? Skateranlage / "Dirtpark? Soltausredder

? Fläche für Spiel und Sport, Am Heidberg (Stellau)

? Fläche für Spiel und Sport, Schulstraße (Stellau)

? Fläche für Spiel und Sport, Kronshorster Weg (Stemwarde)

5.4.2 Handel

Die Gemeinde Barsbüttel verzeichnet laut Untersuchungen der CIMA und der GfK PRISMA hohe Kaufkraftabflüsse an umliegende Versorgungszentren außerhalb der Gemeinde. Die Gutachten bescheinigen der Gemeinde den akuten Ansiedlungsbedarf eines Nahversorgungszentrums. Die Gemeinde befindet sich zum Zeitpunkt der Neuaufstellung des FNP in Gesprächen mit potenziellen Investoren für ein Nahversorgungszentrum. Gleichzeitig wird intensiv mit der Landesplanung Schleswig-Holsteins und Hamburgs kommuniziert sowie mit dem interkommunalen Forum für Einzelhandelsentwicklung im Raum Südstormarn / Herzogtum Lauenburg / Hamburg-Ost.

Ausgangssituation

Der tägliche Bedarf kann vor allem durch die zwei Einzelhändler an der Hauptstraße in Barsbüttel gedeckt werden, deren Erreichbarkeit für Fußgänger und Autofahrer allerdings eingeschränkt ist. Zudem findet dienstags (8-13 Uhr) und freitags (9-17 Uhr) auf dem Stiefenhoferplatz ein Wochenmarkt statt. In den weiteren Ortsteilen besteht die Versorgungsstruktur aus Hofläden der ortsansässigen landwirtschaftlichen Betriebe, so dass der tägliche Bedarf darüber nicht gedeckt werden kann. Diesbezüglich bestehen zwischen Stellau und Rahlstedt, Stemwarde und Neuschönningstedt sowie Willinghusen und Glinde Versorgungsbeziehungen.

Die CIMA-Kurzprüfung hat ergeben, dass die Einzelhandelszentralität im Bereich des periodischen Bedarfs bei lediglich 31 % liegt. Die durchschnittliche Einzelhandelszentralität im periodischen Bedarf anderer Zentren in der Umgebung (Hamburg-Ost, Siek, Schwarzenbek und Lauenburg) liegt im Durschnitt bei 75 %. Die Gemeinde Barsbüttel hat im Bereich des periodischen Bedarfs also enorme Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen.

Der Einzelhandelsumsatz 2004, der in Barsbüttel von den ansässigen Einzelhandelsbetrieben erzielt wurde, belief sich nach den Erhebungen, die im Jahr 2008 im Rahmen einer Scoring-Analyse durch die GfK GeoMarketing GmbH erfolgten, auf rund 11 Mio. Euro, von denen ca. 7,2 Mio. Euro auf den periodischen Bereich entfallen. Bei der Gegenüberstellung von erwirtschaftetem Einzelhandelsumsatz und im Gemeindegebiet lokalisiertem Nachfragevolumen errechnete die GfK insgesamt Kaufkraftabflüsse von 58,3 Mio. Euro. Bspw. liegt die Ausstattung im periodischen Bereich mit etwa 1.900 m² Verkaufsfläche, laut Gutachter, auf sehr niedrigem Niveau. Leistungsstarke Einzelhandelsstandorte in der Umgebung, wie Oststeinbek, Hamburg-Billstedt, -Jenfeld und Glinde sind die Gewinner dieser Kaufkraftabflüsse. Das Analyseergebnis lässt im Bereich der Nahversorgung einen akuten Handlungsbedarf für Barsbüttel in Richtung einer einzelhändlerischen Profilierung mit Gütern des periodischen Bedarfs erkennen.

Zielvorgaben - Konzept barsbüttel übermorgen

In integrierter Lage der Gemeinde Barsbüttel wird ein neues Einzelhandelszentrum entwickelt. Dieses Ziel basiert auf Ergebnissen einer "Scoring-Analyse? der GfK GeoMarketing GmbH von Juni 2005, einer Ergänzung der "Scoring-Analyse? durch die GfK im Februar 2008, gutachterlicher Kurzprüfungen der CIMA aus 2008, 2010 und 2011 (Gutachten 5) sowie einer kontinuierlichen Abstimmung im inter-kommunalen Forum für Einzelhandelsentwicklung im Raum Südstormarn / Herzogtum Lauenburg / HH-Ost.

Im Rahmen der Scoring-Analyse aus 2005 bzw. 2008 ist die Fläche Am AKKU als am besten geeigneter Standort befunden worden. Neben der einzelhandelsgeeigneten Flächengröße und verkehrsgünstigen Lage zwischen innerörtlicher Hauptstraße und neuer Umgehungsstraße werden insbesondere die möglichen Volumen- und Ausstrahlungseffekte (Zentralitätswirkung) eines Versorgungszentrums "Am AKKU? hervorgehoben.

An dem neuen Einzelhandelsstandort (Am AKKU) sind ein Lebensmitteldiscounter, ein Vollsortimenter sowie weiterer Einzelhandel mit einer Gesamt-Verkaufsfläche von 3.500 m² geplant. Diese Größenordnung ist bereits mit dem interkommunalen Forum für Einzelhandelsentwicklung im Raum Südstormarn / Herzogtum-Lauenburg / Hamburg-Ost abgestimmt. Die Landesplanung Schleswig-Holstein hat ebenfalls ihre Zustimmung signalisiert, unter der Auflage, dass mögliche negative Auswirkungen der Neuansiedlung auf bestehende Einzelhandelsstrukturen in der Gemeinde untersucht und dargestellt werden. Es sollen konzeptionell gestützte Maßnahmen entwickelt werden, die die möglichen negativen Auswirkungen auf den Bestand (bspw. Verlagerung und Leerstand) abfedern.

Die Kurzprüfung der CIMA ergibt im Falle des Verkaufsflächenzuwachses folgende Entwicklungen:

Mit dann 57 % Einzelhandelszentralität läge die Barsbüttel weiterhin deutlich unterhalb des Durchschnitts der sie umgebenden Zentren. Ziel ist es, den Bewohnern der Gemeinde zu ermöglichen, ihre Einkäufe des täglichen Bedarfs komplett in der Gemeinde tätigen zu können und somit häufiger das Fahrrad nutzen oder zu Fuß gehen zu können. Dieser Ansatz entspricht dem stadtplanerischen Leitbild "Stadt der kurzen Wege?.

Fazit Thema Zentrum ? Telegramm

? Zentrum = Nahversorgung, Einzelhandel sowie soziale öffentliche Infrastruktur

? Ortsmitte = gesellschaftlicher Treffpunkt für die Bewohner

? Die Ausstattung der Gemeinde mit sozialer öffentlicher Infrastruktur ist überdurch-schnittlich gut. Die Ausstattung bezüglich Nahversorgung und Einzelhandel ist mangelhaft. Gesellschaftliche Treffpunkte sind in allen vier Ortsteilen vorhanden.

? Die Auslastung der öffentlichen Infrastruktur wird angestrebt (bspw. durch neue Wohngebiete für Familien). Langfristig muss mit einem bedarfsorientierten Rückgang der öffentlichen Infrastruktur gerechnet werden.

? Im Ortsteil wird die Ansiedlung eines neuen Nahversorgungszentrums angestrebt. Die Einzel-handelszentralität könnte sich dadurch von 31 % auf 53,6 % erhöhen. Dieser Wert läge dann immer noch deutlich unter dem vergleichbarer Zentren in der Umgebung.